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9. November 2011
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Der ergonomische Arbeitsplatz

Rubrik: Arbeits-/ Gesundheitsschutz

Angesichts des drohenden Fachkräftemangels in Deutschland gewinnt der effizientere Einsatz der bestehenden Belegschaft in vielen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Nach einer Mitteilung  der Bundesregierung,  sind es vor allem ältere Mitarbeiter deren bisher nur wenig genutztes Potenzial den Fachkräftemangel zum Teil ausgleichen soll. Deshalb ist es für deutsche Unternehmen zum einen wichtig diese älteren Mitarbeiter zu binden und zum anderen den speziellen Bedürfnissen der älteren Belegschaft Rechnung zu tragen und das Gesundheitsmanagement ausbauen, um die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Dem TKK-Gesundheitsreport 2010 zufolge sind ältere Mitarbeiter zwar seltener krank als jüngere, die im Schnitt zweimal jährlich krankgeschrieben werden. Dafür sind die älteren Mitarbeiter (55 +) aber wenn sie erkranken mit durchschnittlichen 18 Fehltagen deutlich länger krank als ihre jüngeren Kollegen mit durchschnittlich sechs AU-Tagen. Absolut zeigt der Report, dass ältere Mitarbeiter mehr krankheitsbedingte Ausfalltage im Jahr haben, als Jüngere. Angesichts der demographischen Entwicklung kann deshalbmit einem Anstieg der krankheitsbedingten Ausfälle im Betrieb gerechnet werden.

Wie kann dieser Entwicklung  entgegengewirkt werden? Ein Ansatz im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der empfehlenswert erscheint, ist die Ausrichtung des Arbeitsplatzes anhand ergonomischer Standards. Besonders bei solchen Arbeitsplätzen, bei denen die Arbeit hauptsächlich im Sitzen verrichtet wird, kann einergonomischer Arbeitsplatz  gesundheitsförderlich sein. Ständiges, unbewegtes Sitzen lässt an einem herkömmlichen Büroarbeitsplatz die Muskulatur im Rücken erschlaffen, die nötige Unterstützungsfunktion für die Bandscheiben geleistet werden. Auf längere Sicht kann dies zu schweren Schäden an der Wirbelsäule führen, sowie zu chronischen Rückenschmerzen.

Laut Fraunhofer-Institut leiden 80% der Bevölkerung unter Rückenschmerzen. Dieser Zustand wird durch falsches Sitzen am Arbeitsplatz noch verschärft: Rund ein Drittel aller Fehltage sind nach Aktion Gesunder Rücken auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen. Passend dazu wies das Deutsche Büromöbel-Forum nach, dass Rückenleiden jährlich rund 14 Mrd. Euro Lohnfortzahlung und 23 Mrd. Euro Aufwendungen der Krankenkassen kostet. Maßnahmen, die präventiv dem Rückenleiden entgegenwirken haben demnach ein immenses Einsparpotential für deutsche Unternehmen und dieses Potential wird mit zunehmendem Alter der Belegschaft größer.

Eine Reduktion der Fehltage ist nicht der einzige Vorteil bei der Einführung von ergonomischen Arbeitsplätzen: In einer gemeinsamen Studie der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales  und des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zeigte sich zusätzlich zu den positiven gesundheitlichen Aspekten für die Belegschaft noch eine 36%-ige Produktivitätssteigerung durch die optimale Gestaltung des Arbeitsplatzes.Angesichts dessen besteht in deutschen Unternehmen Handlungsbedarf. Die Einführung ergonomischer Arbeitsplätze ist eine win-win Situation für Unternehmen und Mitarbeiter. Doch was muss bei der Einführung des ergonomischen Arbeitsplatzes beachtet werden? Was macht den Arbeitsplatz ergonomisch?

 

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