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27. Juli 2007
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Der Wechsel in eine neue Firma - Immer eine richtige Entscheidung?

Rubrik: Rekrutierung

Von: Daniel Bouziri (TUJA Zeitarbeit GmbH)

Sie sind überall unterwegs: Headhunter, Personalvermittler und Disponenten. Sie sind auf der Suche nach 2 zusammengehörenden Komponenten und nach dem Erfolg. In der Personalberatung tätige Persönlichkeiten versuchen einen potenziellen Arbeitnehmer so schnell wir möglich an seinen Kunden zu "verkaufen". Erwerbstätige fühlen sich meistens durch den Anruf geschmeichelt und die Tatsache neue Konditionen außhandeln zu können reicht vielen um einen Wechsel vorzunehmen.

Doch der Schein trügt. Es ist nicht immer das Optimale seinen Arbeitsbereich zu wechseln, auch wenn an sich, faktische gesehen, alles dafür spricht. Als Beispiel: Herr Meier, verheiratet, 40 Jahre alt, arbeitet seit 15 Jahren als Einkäufer bei einem mittelständigen Unternehmen. Er gilt dort als "alten Hasen", hat mittlerweile mit vielen Kollegen Freundschaften geschlossen und kennt interne Arbeitsabläufe in- und auswendig. Über einen Wechsel dachte er bis dato nicht nach, als 3 facher Vater hat er schließlich Verantwortung und außerdem muss er den Kredit für das vor 2 Jahren gekaufte Haus noch zurückzahlen.
Eines Tages bekommt er einen Anruf von einen gewissen Herren Hunter. Er ist über den unerwarteten Anruf überrascht und zunächst fragt er sich woher dieser Mann wohl seine Nummer hat und weiß als was er arbeitet. Neugierig hört er dem Mann zu, welche ihm von einer interessanten Position bei einem großen Konzern erzählt. Er nennt Herrn Hunter einige persönliche und berufliche Daten. Nach der Datenaufnahme bedankt sich Herr Hunter und bestätig Herrn Meier sich bald wieder zu melden.

Die Tage vergehen und nach einer Woche wird er von Herrn Hunter erneut kontaktiert. Es heißt, dass der Kunde Interesse an dem Profil gezeigt hat und ein persönliches Gespräch stattfinden könnte. Wow denkt sich Herr Meier und bestätigt ein für ihn günstigen Termin.
Bei der Vorstellung wird er freundlich empfangen und in einem modernen Besprechungsraum mit designer-Möbel geführt. Dort sitzen 3 Herrschaften in Anzug und Krawatte und bieten ihm etwas zu trinken an. Das Gespräch verläuft soweit sehr gut und Herr Meier wird noch freundlicher verabschiedet als er empfangen wurde.
Herr Meier kommt Zuhause an und erzählt der Fammilie von dem Gespräch und was es für Vorteile hätte zu wechseln. Er bekommt wesentlich mehr Geld, das Unternehmen ist weitaus größer als das Alte und er bekommt mehr Verantwortung.
Das 2. Gespräch verläuft genauso erfolgreich und Herr Meier entscheidet sich das Angebot anzunehmen. Er kündigt bei seiner alten Firma, welche ihn natürlich nur schweren Herzens verabschiedet.

Am Anfang läuft alles gut. Herr Meier versteht was von seinem Job. Mit seinen neuen Kollegen kommt er allerdings nicht ganz so klar und so kommt es, dass er immer öfter Probleme mit anderen Angestellten hat. Er ist noch nicht lange genug im Unternehmen um seinen Stand zu festigen und bekommt nach und nach immer mehr psyschiche Probleme welche ihn Nachts nicht mehr schlafen lassen. Nicht nur die Tatsache, dass er gemobbt wird stören ihn. Er macht sich immer mehr Gedanken darüber was wohl passieren würde wenn er den Job verliert und die Raten nicht mehr bezahlen kann. Seine Arbeitsleistung nimmt stetig ab und letztendlich wird er eines Tages gekündigt. Seelisch auf dem Tiefpunkt angelangt, schafft er es nicht mehr sich den wachsenden Problemen zu stellen zumal es privat auch anfängt komplizierter zu werden.

Anfangs bekam er noch Unterstützung, doch der Gedanke an dem was er durch sein voreiliges Handeln erreicht hat, und die Tatsache dass er sich nun als Versager fühlt führt dazu, dass er anfängt zu trinken. Die Probleme wachsen, die Schulden auch, seine Frau trennt sich von ihm und er bleibt allein. Nicht mehr in der Lage seinen Geist ins Gleichgewicht zu bringen, wird er eines Tages schließlich tod in seiner einzimmer Wohnung aufgefunden... alleine.

Es handelt sich hier um ein sehr "krasses" Beispiel. Es soll an sich nur ausdrücken, dass man beim Wechsel nicht nur finanzielle Aspekte sondern auch persönliche berücksichtigen muss. Ein Wechsel ist nur dann richtig, wenn er zum richtigen Zeitpunk zum richtigen Ort stattfindet. So Mancheiner hat sich dabei das Genick gebrochen. Wichtig ist dabei zu beachten: - Warum will ich wechseln? Fühle ich mich im Moment nich mehr wohl oder bin ich einfach nur neugierig? - Wie geht es der Firma zu der ich wechseln will? Was hat sie für eine Führungspolitik? - Welche Vor- und Nachteile ergeben sich beim Wechsel? Kann ich damit rechnen meine Entscheidung nach kurzer Zeit zu bereuren? Das oben beschriebene Szenario hat keine Allgemeingültigkeit, es hätte genauso anders ablaufen sollen. Dennoch sollte man einen Wechsel nicht leichtfertig entgegen sehen. Wenn man schon länger in einem Unternehmen ist, hat man einen gewissen persönlichen Stand erreicht, welche durch reine Leistung nicht ersetzt werden kann. Auch will ich hier die Branche nicht schlecht darstellen (ich arbeite ja selber im Personalmanagement), es stellt eine rein fiktive Geschichte dar. In diesem Fall hat der Headhunter auch kein verschulden an dem "Scheitern" von Herrn Meier.

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