22. November 2011
Die Beratungsgesellschaft Aon Hewitt veröffentlichte nun die Ergebnisse der Studie „Top Company for Leaders 2011“, die sie gemeinsam mit der RBL Group und dem Fortune Magazine durchführte. Dabei ging es um die Identifikation der besten Arbeitgeber für Führungskräfte.
Die deutsche Siemens AG schaffte es auf die globale Top 25-Liste. Sie wurde aus über 470 teilnehmenden Unternehmen weltweit von einer unabhängigen Experten-Jury als einer der Gewinner ausgewählt. Zu den Auswahlkriterien gehörten u.a. die Stärke der Führungspraktiken und -kultur, die Entwicklung von Führungskräften in einem globalen Umfeld, die Abstimmung von Führungs- und Unternehmensstrategien sowie der allgemeine Geschäftserfolg und die Reputation des Unternehmens. Die Siemens AG erreichte im europäischen Vergleich den fünften, global den 20. Platz. Die europäische Nummer 1 ist die spanische BBVA Gruppe, gefolgt von L‘Oreal und Unilever. Im weltweiten Vergleich belegten die US-amerikanischen Unternehmen IBM, General Mills und Procter & Gamble die vordersten Plätze. Im Kern zeichnet diese Unternehmen aus, dass sie den Zusammenhang zwischen den Investitionen in die Führung und dem Geschäftserfolg, die Relevanz der Erfolgsanalysen im Hinblick auf die Führungsprogramme und die Verantwortung der Unternehmensleitung für die Entwicklung des Führungskräftenachwuchses erkannt haben.
Besonders gute Arbeitgeber für Führungskräfte zeichnen sich zudem durch eine starke Verknüpfung der Führungs- mit der Geschäftsstrategie aus. Hier ist es erforderlich, Leadership als klar definierten, strategischen Geschäftsprozess zu etablieren. 85% der ausgezeichneten Firmen gaben an, dass ihrem Top-Management der Zusammenhang zwischen Leadershipinvestitionen und dem finanziellen Erfolg ihres Unternehmens sehr bewusst ist. Bei den restlichen Studienteilnehmern lag dieser Wert lediglich bei 54%.
Bernhard Stieger, Vertreter von Aon Hewitt, merkt dazu an: „Manche Unternehmen mögen trotz effektiver Führungskräfte scheitern - sicher werden das aber Organisationen mit ineffektiven Managern. Führungskräfte erzeugen die Visionskraft in Unternehmen und prägen entscheidend die Unternehmenskultur. Denn starke Führungskräfte können ihre Mitarbeiter überdurchschnittlich engagieren und auf die Ziele der Organisation fokussieren. Das Commitment zu einer gelebten Leadership-Kultur fungiert als der entscheidende Hebel, um Organisationsstrukturen mit Leben zu erfüllen und messbar in einen finanziellen Erfolg umzusetzen.“
Dazu ergänzte Dave Ulrich von der RBl Group: „Leadership darf sich nicht mehr nur an den Mitarbeitern orientieren, sondern muss auch die Perspektive von Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern einbeziehen. Wenn die Kundenerwartungen das Verhalten von Führungskräften antreibt, entsteht daraus eine nachhaltige Leadership-Marke.“
Die Experten stellen den Faktor Evaluation als erfolgskritisch heraus. Dabei geht es um die konsequente Messung der Effektivität von Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung. Dies sei ebenfalls ein Aspekt, den die Top-Companies überdurchschnittlich im Vergleich zu den restlichen Studienteilnehmern beherzigen. Dazu gehört auch die Bewertung der „Leadership-Pipeline“, also wie gut Führungskräfte und High-Potentials im Unternehmen gehalten bzw. deren Neubesetzung gewährleistet werden kann.