26. Juli 2011
In einer Stellenanzeige wird in der Regel nur in den seltensten Fällen ein konkretes Gehalt angegeben. Häufig werden Bewerber aufgefordert, zunächst ihre eigenen Gehaltsvorstellungen zu nennen. Für manche Bewerber ist dies aber gar nicht so leicht. Zum einen möchte man sich finanziell verbessern, zum anderen möchte man nicht zu hoch pokern. Eine Umfrage der Stellenbörse Monster zeigte nun, dass sich 91% der Bewerber eine konkrete Angabe des Gehalts wünschen, um die Gehaltsverhandlung zu erleichtern. Lediglich 9% finden, dass das Gehalt nicht in die Öffentlichkeit gehört.
Besonders für Berufseinsteiger könnte eine konkrete Nennung des Gehalts die als Hürde empfundene Gehaltsverhandlung im Bewerbungsgespräch vereinfachen. Normalerweise hat der Arbeitgeber eine sehr genaue Vorstellung darüber, wie hoch die ausgeschriebene Position vergütet werden soll. Durch die Aufforderung des Bewerbers, die eigene Gehaltsvorstellung zu nennen, soll unter anderem auch dessen Selbsteinschätzung geprüft werden.
Karriereexpertin Svenja Hofert empfiehlt Bewerbern, sich gut zu informieren, bevor sie in ihrer Bewerbung eine Gehaltsvorstellung angeben oder im Gespräch in Gehaltsverhandlungen treten. Um einen ersten Überblick zu bekommen, könne man sich Tarifverträge und Gehaltstabellen ansehen. Aber auch Gespräche mit Freunden und Bekannten in der gleichen Branche könnten bei der Einschätzung helfen, so die Expertin.
Doch es geht auch anders, wie uns unser Nachbarland Österreich zeigt: Hier ist es seit März diesen Jahres Pflicht, ein Gehalt in der Stellenanzeige anzugeben. Zwar setzen noch nicht alle Unternehmen diese gesetzliche Vorschrift um, ab 2012 drohen allerdings Geldstrafen, wenn die entsprechende Angabe im Stellenangebot fehlt.
An der Monster-Umfrage nahmen 583 deutsche Arbeitnehmer im Zeitraum 30.05. - 12.06.11 online teil.