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24. September 2012

BIBB fordert Kultur der Qualitätssicherung

Anlässlich der Eröffnung der Fachtagung „Bildungsrepublik Deutschland“ zum Thema Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung erklärte Prof. Dr. Reinhold Weiß – Vizepräsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) – die zunehmende Bedeutung von Qualität und Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung: „Im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs müssen die Unternehmen deutlich machen, was sie den Bewerbern bieten – und zwar über die Mindeststandards hinaus. Es geht um eine Kultur der Qualität, ein Bewusstsein und eine stetiges Bestreben, die Güte der Ausbildung regelmäßig zu überprüfen und auf Verbesserungspotenziale zu untersuchen.“ Jeder Betrieb und jede Berufsschule sei dafür verantwortlich. Deutschland könne dabei selbstbewusst auf viele erfolgreiche Elemente und Instrumente verweisen, die die Qualität der beruflichen Bildung sicherten.

 

Die europaweite Initiative der Qualitätssicherung für die Berufsbildung ist ein Ansatzpunkt zur Entwicklung einer gemeinsamen Strategie. Weiß betont: „Diesem Auftrag müssen wir uns stellen, damit der europäische Bildungsraum verlässlich gestaltet und die Berufsbildung darin angemessen positioniert werden kann.“ Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit brauchen jedoch Vertrauen in die nationalen Berufsbildungssysteme und –einrichtungen. „Dieses notwendige Vertrauen soll eine gemeinsame Qualitätsstrategie liefern.“

 

Doch Qualitätssicherung ist keine rein europäische Verantwortung. Die Einigung auf den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) liefert einen wichtigen Baustein. Dieser wurde Anfang des Jahres von Bund, Ländern und Sozialpartnern verabschiedet. Weiß erläutert: „Die hochschulische und die berufliche Bildung sind vor diesem Hintergrund gleichermaßen gefordert, systematisch und transparent auch die Qualität ihrer Abschlüsse zu sichern und nachzuweisen, denn die Qualitätssicherung ist die Geschäftsbedingung des DQR.“

 

Angestoßen wurde die Qualitätsdiskussion durch das verstärkte Engagement der europäischen Mitgliedstaaten, die unterschiedlichen Berufsbildungssysteme in Europa weiterzuentwickeln und vergleichbarer zu machen. Der so genannte EQAVET-Prozess, eine Qualitätsinitiative von 33 europäischen Staaten, beinhaltet die Verpflichtung, nationale Anlaufstellen einzurichten. In Deutschland übernimmt diese Funktion seit 2008 die beim BIBB angesiedelte "Nationale Referenzstelle für Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung" (DEQA-VET).

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