23. Februar 2012
Die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland hat laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ein Arbeitszeitkonto. Vor zwanzig Jahren waren es lediglich rund 25% der Beschäftigten in West- und 4% in Ostdeutschland. Mittlerweile lässt sich kein signifikanter Unterschied mehr zwischen Ost und West feststellen.
Die Arbeitsmarktforscherin Ines Zapf erklärt, dass sowohl Beschäftigte als auch Betriebe von Arbeitszeitkonten profitierten. Für die Beschäftigten bedeuten Arbeitszeitkonten mehr Flexibilität und die bessere Vereinbarung zwischen Karriere und Familie; für die Betriebe gilt als Vorteil, dass flexible Arbeitszeiten auch hohem bzw. niedrigem Arbeitsaufkommen angepasst werden können.
Arbeitszeitkonten beinhalten zudem die Möglichkeit, Überstunden nicht auszubezahlen, sondern durch Freizeit auszugleichen. Die Anzahl bezahlter Überstunden ist daher während der letzten Jahre spürbar gesunken. Wurden im Jahr 1991 noch durchschnittlich 1,2 bezahlte Überstunden pro Beschäftigter und Woche verzeichnet, liegt dieser Wert heute unter einer Stunde. Aufgrund der Wirtschaftskrise betrug dieser Wert im Jahr 2009 sogar nur 0,7 Stunden.