Das dritte Quartal 2012 hielt 863.000 offene Stellen bereit. Das sind 56.000 bzw. 6% weniger als ein Jahr zuvor. Das ergab eine repräsentative Arbeitgeberbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Ost- und Westdeutschland waren gleichermaßen vom Rückgang des Stellenangebots betroffen. Insgesamt lag die Zahl der offenen Stellen bei 731.000 im Westen und 132.000 im Osten.

Die Zahl der sofort zu besetzenden Stellen blieb im Vergleich zum Vorjahr jedoch mit 684.000 nahezu konstant. Die Anzahl der später zu besetzenden Stellen sank um rund 20% auf 179.000. IAB-Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner erläutert: „Dies zeigt die unsicheren Erwartungen der Unternehmen über die weitere Entwicklung der Eurokrise und der Absatzmärkte.“

Im zweiten Quartal 2012 konnten die kleineren und mittleren Betriebe das Stellenangebot insgesamt noch stabilisieren. Der Bedarf an Mitarbeitern ist aber auch hier mittlerweile zurückgegangen. So entfielen etwa 310.000 offene Stellen im dritten Quartal 2012 auf die Kleinstbetriebe mit weniger als zehn sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Das sind rund 9% weniger als vor einem Jahr – und ist dennoch gleichzeitig der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren.

Die Dienste der Bundesagentur für Arbeit werden bei der Suche nach neuen Mitarbeitern so häufig in Anspruch genommen wie nie zuvor: Der Anteil der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen erreichte in beiden Landesteilen einen neuen Höchststand mit 55% im Westen und 65% im Osten.

Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im dritten Quartal 2012 wurden Antworten von 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Ergebnisse der IAB-Erhebung zum Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebot (EGS) stehen im Internet unter http://doku.iab.de/grauepap/2012/os1203.xls.