25. April 2012
1999 beschlossen die europäischen Bildungsminister die Bologna-Reform - heftige Proteste begleiteten den Prozess. Auch heute sind offenbar noch viele Gegenstimmen zu vernehmen. Dies zeigt die neueste Umfrage des Online-Karriereportals Monster, die die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem fokussierte. Demnach gaben 79% der deutschen Studienteilnehmer an, die Bologna-Reform sei ein Fehler gewesen. Lediglich 10% können Vorteile in der Umstellung der Studiengänge erkennen. 8% stehen dem Thema neutral gegenüber, 3% enthalten sich.
Sowohl in Österreich als auch in der Schweiz bewertet man die Bologna-Reform weniger schlecht. Die Anteile der Befürworte und der Gegensprecher halten sich hier die Waage. So halten 39% der in der Schweiz befragten Umfrageteilnehmer die Bologna-Reform für vorteilhaft, 32% stehen ihr negativ gegenüber. In Österreich halten 39% die Umstellung für schlecht, rund ein Drittel erkennt allerdings hauptsächlich ihre Vorzüge.
Mit der Bologna-Reform soll eine internationale Vergleichbarkeit von Studiengängen hergestellt und der Wissenstransfer zwischen europäischen Ländern vereinfacht werden. Zudem soll die Mobilität der Studenten erhöht werden: In 2009 gingen 15% der in Deutschland studierenden Bachelor-Studenten, 25% der Master-Studenten und 35% der Diplom-Studenten ins Ausland.
Bernd Kraft, Vice President General Manager, sagt dazu: „Die Bologna-Reform hat den Druck auf die Studierenden erhöht. Nach schnellem Studienabschluss stellen sie oft fest, dass ihnen praktische Erfahrungen für den Arbeitsmarkt fehlen. Wir bei Monster sind überzeugt, dass Studierende, auch im Bachelor-Studium, Auslands- und Praxiserfahrung sammeln sollten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen können junge Talente mit interkultureller Kompetenz früh an sich binden und Studierende profitieren von besseren Jobchancen.“