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19. Mai 2010

Angebot an offenen Stellen bleibt verhalten

Im ersten Quartal 2010 gab es in Deutschland 843.000 offene Stellen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das waren 27.000 Stellen oder drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. „Der Arbeitskräftebedarf der Betriebe bleibt verhalten“, kommentiert die Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner die Ergebnisse. Dies sei jedoch kein Zeichen für eine negative Entwicklung des Arbeitsmarkts, sondern die Folge des erfolgreichen Beschäftigungserhalts in der Krise.

„Die Betriebe bauen erst Kurzarbeit ab und weiten die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten wieder aus, bevor sie neue Stellen ausschreiben“, erklärt Anja Kettner die zurückhaltende Stellenentwicklung im ersten Quartal 2010. Zudem setze nicht jede Neueinstellung eine offene Stelle voraus. „So dürfte mancher Betrieb zunächst versuchen, ehemalige Beschäftigte, die krisenbedingt entlassen werden mussten, zurück zu gewinnen. Eine formale Stellenausschreibung gibt es in diesen Fällen nicht“, so die IAB-Forscherin.

Stellenrückgang besonders in den Branchen Metall und Handel

Auch wenn sich der Arbeitsmarkt im Zuge der Wirtschaftskrise weitaus besser gehalten hat als befürchtet, zeigen sich ihre Auswirkungen auf den Arbeitskräftebedarf immer noch deutlich: Im ersten Quartal 2010 gab es am ersten Arbeitsmarkt, also ohne Berücksichtigung der geförderten Stellenangebote, nur gut halb so viele offene Stellen wie im Boomjahr 2007. Besonders gesunken ist die Zahl der Stellen im Bereich Metall/Metallerzeugnisse sowie im Handel. In der Metallbranche war im ersten Quartal 2010 das Stellenangebot um rund drei Viertel niedriger als noch im ersten Quartal 2007, im Handel war es um zwei Drittel niedriger. Die Privaten und Sozialen Dienstleistungen haben sich dagegen trotz der Wirtschaftskrise positiv entwickelt. Hier gab es im ersten Quartal 2010 rund 31 Prozent bzw. sieben Prozent mehr Stellenangebote als vor drei Jahren.

Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im ersten Quartal 2010 wurden 8.000 Arbeitgeber aller Wirtschaftsbereiche befragt.

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