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13. Juni 2008

Die attraktivsten Arbeitgeber in Zentral- und Osteuropa

Das Engagement der Mitarbeiter hat deutliche Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Attraktive Arbeitgeber erzielen im Schnitt eine um 24 Prozent höhere Aktienrendite. „Engagierte Mitarbeiter sind nicht nur eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen signifikant besseren Unternehmenserfolg. Auch ist die Fluktuationsrate bei attraktiven Arbeitgebern um 15 Prozent niedriger“, so Zsolt Szelecki, Hewitt’s Emerging Market Leader. Attraktive Arbeitgeber erhalten viermal so viele Bewerbungen und die durchschnittliche Zahl der Fehltage ist um 45 Prozent geringer und liegt pro Mitarbeiter bei 4,8 statt 7 Tagen pro Jahr. „Da die besten Köpfe heiß umworben sind, kann das Gewinnen der Top-Talente genauso herausfordernd sein wie das langfristige Halten der Mitarbeiter. Mundpropaganda ist hier besonders hilfreich“ so Zsolt Szelecki weiter. Die Mitarbeiter von attraktiven Arbeitgebern sind wahre Botschafter für ihren Arbeitsplatz: 26 Prozent mehr Mitarbeiter als beim Durchschnitt geben an, dass sie ihr Unternehmen einem Freund, der eine Anstellung sucht, empfehlen würden.

Dies sind Ergebnisse der jährlichen Studie “Attraktive Arbeitgeber in Zentral- und Osteuropa“ der Managementberatung Hewitt Associates. An der Studie beteiligten sich mehr als 120.000 Mitarbeiter, 3000 Top-Führungskräfte und 600 Unternehmen aus insgesamt 12 Ländern. Die Ergebnisse zeigen: Attraktive Arbeitgeber mit hoch engagierten Teams sind erfolgreicher beim Erreichen bzw. Übertreffen ihrer Unternehmensziele und gewinnen, motivieren und binden Top-Leistungs-träger deutlich besser und länger an das Unternehmen als der Wettbewerb. McDonald’s Russland steht an der Spitze der Kategorie Großunternehmen, die Kategorie Klein- und Mittelbetriebe wird von Microsoft Slowenien angeführt. Microsoft wurde insbesondere ausgezeichnet, da der Konzern nicht nur in einem Land sondern in Bulgarien, Polen,  Russland, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und der Ukraine herausragende Ergebnisse erzielt hat. „Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter die wichtigste Ressource sind. Daher ist es Aufgabe eines jeden Mitarbeiters, Top-Talente für Microsoft zu gewinnen. Wir suchen vor allem Mitarbeiter, die zielstrebig arbeiten und sich selbst-ständig Gedanken über ihre nationalen und internationalen Karriere-möglichkeiten bei Microsoft machen“, sagt Vahe Torossian, Geschäftsführer von Microsoft CEE.

Zentral- und Osteuropa droht Talentemangel
71 Prozent der Top-Manager geben an, dass das Gewinnen und Halten von Talenten in den nächsten drei bis fünf Jahren die größte Herausforderung des Personalmanagements sein wird. Die Personalverantwortlichen stimmen dem nicht nur zu, sondern sechs von zehn rechnen auch mit einem signifikanten Mangel an Talenten in naher Zukunft. Diese Talente-Knappheit scheint vor allem Bulgarien, die Slowakei und Polen zu betreffen.

Die Studie zeigt, dass 51 Prozent der Unternehmen bereits jetzt erwägen, außerhalb ihres eigenen Landes oder sogar außerhalb der Region Mitarbeiter zu rekrutieren, um dem Talentemangel entgegenzuwirken. Aber es geht nicht nur darum, die geographische Reichweite zu erhöhen: Unternehmen müssen neue Wege finden, um für die Top-Talente attraktiver zu werden und sie langfristig im Unternehmen zu halten“, so Rita Veres, regionale Projektleiterin der Studie.

Nach Erkennen des geschäftlichen Risikos, den ein Mangel an Talenten mit sich bringen kann, haben Unternehmen bereits mit der Implementierung neuer Lösungen begonnen. 78 Prozent der Unternehmen kooperieren mit Hochschulen, 71 Prozent führen Kommunikationskampagnen durch, um für sich als Arbeitgeber zu werben. Überraschenderweise können ehemalige Mitarbeiter   ebenfalls den Talente-Druck entschärfen, weiterhin Geschäft bringen, begeisterte Sprecher des Unternehmens bleiben oder sich sogar entscheiden, mit neuen Erfahrungen in das Unternehmen zurückzukehren und sich zu „re-engagieren“. Allerdings nützen nur 28 Prozent der Unternehmen derzeit die letztgenannte Möglichkeit.

Die Stunde der Wahrheit
Während Unternehmen versuchen, am Arbeitsmarkt durch Kommunikationskampagnen sichtbarer zu sein, schlägt die Stunde der Wahrheit, wenn Mitarbeiter im Unternehmen zu arbeiten beginnen und mit der Realität konfrontiert werden. „Unsere Untersuchung zeigt, dass sich neue Mitarbeiter zu Beginn wie  Frischverliebte verhalten: Sie sind sehr engagiert und sehen eher über Fehler hinweg. Wenn die Phase der ersten Verliebtheit jedoch vorüber ist, sind Enttäuschungen fast unvermeidbar: Nach den ersten zwölf bis18 Monaten sinkt das Engagement dramatisch von 69 auf 59 Prozent“, so Zsolt Szelecki dazu.
Lediglich 51 Prozent der Mitarbeiter haben das Gefühl, dass das Image ihres Unternehmens als Arbeitgeber mit den von ihnen gemachten Erfahrungen übereinstimmen. Das heißt, Mitarbeiter erhalten häufig nicht das, was ihnen versprochen wurde, bevor sie Teil des Unternehmens wurden. Die Studie belegt, dass nicht eingelöste Versprechungen auf Mitarbeiterseite zu einem deutlichen Verlust an Vertrauen und Engagement führen.

 

Kategorie Klein- und Mittelbetriebe

 

 

Unternehmen

Land

 

1

Microsoft

Slowenien

 

2

3M

Tschechische Republik

 

3

Telerik

Bulgarien

 

4

Hofmann Personal Leasing

Österreich

 

5

Cisco Systems

Polen

 

6

 

Debrecen Heat Supply Close Company

Ungarn

 

7

AMERICAN EXPRESS POLAND

Polen

 

8

Agrofirma Sumy-Nasinnya

Ukraine

 

8

Cisco Systems

Tschechische Republik

 

10

Microsoft

Slowakei

 

11

Hilti

Slowakei

 

12

SGI Baltis Ltd.

Polen

 

13

Hilti

Tschechische Republik

 

14

Colliers International

Bulgarien

 

15

CROWN Packaging

Slowakei

 



 

Kategorie Großunternehmen

 

Unternehmen

Land

1

Moscow-McDonald's

Russland

2

GlaxoSmithKline

Bulgarien

2

Logos

Tschechische Republik

4

Market Ltd.

Ungarn

5

Microsoft

Russland

6

Microsoft

Polen

7

McDonald's

Bulgarien

8

TH Megapolis LLC "TM Khortitsa”

Ukraine

9

MARS  Sales

Ungarn

10

GlaxoSmithKline

Russland

11

Eli Lilly

Ungarn

12

The Central Office of PND Branch of Ukrtelecom (Ukraine)

Ukraine

13

Assarel - Medet

Bulgarien

14

Nycomed

Russland

15

Hewlett-Packard

Slowakei



Die Studie besteht aus drei Komponenten:
1. Die Mitarbeiterbefragung wird von den Mitarbeitern der teilnehmenden Unternehmen ausgefüllt. 80 Fragen zu Gesamtunternehmen, Arbeitsumfeld, Führung und Zusammenarbeit, Vergütung und Anerkennung, Weiterbildung und Entwicklung, Work-Life Balance und Tätigkeit. Die Meinung der Mitarbeiter wird auf einer sechsstufigen Skala gemessen.
2. Die Leadership (Team) Survey wird von der Geschäftsführung oder vom gesamten Führungskräfte-Team eines Unternehmens beantwortet. Sie zielt darauf ab, Informationen über Sichtweisen der Unternehmensleitung hinsichtlich der jeweiligen Philosophien und Denkansätze des Personalmanagements und des Unternehmens als Arbeitgeber zu erlangen. Folgenden Themen wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Unternehmensstrategie, Rollenverständnis als Führungskraft, Engagement der Führungskräfte, Zusammenarbeit im Führungskräfte-Team, Prioritäten hinsichtlich Personalmanagement, unternehmensinterne Kommunikation.
3. Das HR-Audit wird vom zuständigen Personalmanager ausgefüllt. Es fokussiert auf Personalrekrutierung und -orientierung, Aus- und Weiterbildung, Entwicklung und Führung von Spitzenkräften, Performance Management, interne Kommunikation, Vergütung und leistungsbezogene Anerkennung, Work-Life Balance, Personalstrategie.

Über die Methodik der Hewitt-Studie „Attraktive Arbeitgeber”
Hewitt befragte 120.000 Mitarbeiter und 3000 Top-Manager aus 600 Unternehmen in zwölf zentral- und osteuropäischen Ländern (CEE) – Österreich, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine und Ungarn – zu ihrer Arbeitsplatzqualität. Die CEE-Studie erfolgte in Kooperation mit dem Wall Street Journal Europe. Voraussetzungen für eine Teilnahme waren eine Mindestanzahl von 50 Mitarbeitern und eine Geschäftstätigkeit von mindestens zwei Jahren im jeweiligen Land. Das Ranking erfolgt auf Grundlage einer objektiven, unabhängigen Beurteilungsmethode. Die Meinung der Mitarbeiter geht zu 60 Prozent in die Gesamtbewertung (das Ranking) mit ein, 40 Prozent kommen vom „Alignment-Wert” – dieser gibt an, inwiefern die Strategie der Geschäftsführung, die HR-Strategien und die Sichtweisen der Mitarbeiter aufeinander ausgerichtet beziehungsweise abgestimmt sind.

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