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15. Januar 2013

Die meisten Unternehmer sind Solo-Selbständige

Innerhalb der vergangenen 30 Jahre ist die Zahl der Selbständigen in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Seit dem Jahr 2000 steigt nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jedoch nur noch die Zahl der Solo-Selbständigen. Die berufliche Selbständigkeit war über lange Jahre hinweg vorwiegend von Betrieben geprägt, d.h. Selbständige mit Mitarbeitern. Mittlerweile sind die Solo-Selbständigen in der Mehrheit.

Die IAB-Forscher Hans-Dieter Gerner und Frank Wießner nennen den Strukturwandel hin zu einer wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft als wichtigen Einflussfaktor auf diese Entwicklung. Mittels moderner Kommunikationstechnologien seien auch Einzelpersonen imstande, vielfältige Dienstleistungsangebote zu realisieren. Gerner und Wießner erklären: „Bei Bedarf können betriebliche Personalstrukturen durch Kooperation oder durch die virtuelle Vernetzung mehrerer Selbständiger substituiert werden.“ Auch die Erwerbstätigkeit von Frauen werde durch den technischen Fortschritt begünstigt: Diese sei häufig mit dem Wunsch nach mehr Flexibilität verbunden, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Insbesondere Frauen sind besonders häufig alleine selbständig tätig.

Als weiteren Einflussfaktor nennen die IAB-Forscher die intensive Förderung von Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit. Gerner und Wießner stellen fest: „Das Überbrückungsgeld (1986 bis 2006), daneben die Ich-AG (2003 bis 2006) und schließlich ab Mitte 2006 der Gründungszuschuss trugen zu einer beachtlichen Stimulierung des Gründungsgeschehens in Deutschland bei.“

Etwa 75% der Ich-AGler stellen auch nach fünf Jahren nach der Gründung keine Mitarbeiter ein. Jedoch haben rund die Hälfte der Gründer, die Überbrückungsgeld erhielten, Mitarbeiter – und das nicht selten bereits im ersten Jahr der Selbständigkeit.

Das Überbrückungsgeld wurde in erster Linie von Arbeitslosen in Anspruch genommen, die zuvor relativ gut verdient hatten, da die Höhe anders als bei der Ich-AG vom vorherigen Einkommen abhing. Im Vergleich zum Durchschnitt der Arbeitslosen waren die Überbrückungsgeld-Gründer dementsprechend auch besser qualifiziert- Zumeist handelte es sich bei ihnen um Männer. Die Ich-AGler dagegen waren im Schnitt weniger gut qualifiziert. Hier waren rund die Hälfte Männer. Somit erreichte die Ich-AG auch Gruppen, die bei den Gründern zuvor unterrepräsentiert waren.

Aus der IAB-Studie geht des weiteren hervor, dass die geförderten Gründer, die noch weitere Mitarbeiter beschäftigten, über ein im Schnitt höheres Startkapitel verfügten und eine höhere Risikobereitschaft an den Tag legten. Sie verdienen durschnittlich 2.526 Euro netto im Monat. die Solo-Selbständigen etwa 1.897 Euro. Gerner und Wießner betonen, „dass zumindest im Bereich der Vollzeit-Selbständigkeit keine „Kümmerexistenzen“ gefördert wurden. Die Einkommen liegen durchaus im Bereich vergleichbarer abhängiger Beschäftigungen.“

Rund 10% der geförderten Gründer – 14% der Solo-Selbständigen und 9% der beschäftigenden Selbständigen – haben allerdings auch nach fast fünf Jahren der Selbständigkeit keine Altersvorsorge. In diesen Fällen warnen die Forscher vor Altersarmut.

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