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13. August 2007

DIHK sagt: Weiterbildung, ja bitte!

Der Fachkräftebedarf in Deutschland wächst. Schätzungsweise kann bereits jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe offene Stellen nicht besetzen. Dies und die zunehmende Alterung der Belegschaften machen das Thema Weiterbildung aktueller denn je. Wie viel Weiterbildung brauchen wir wirklich? Und müssen die Unternehmen diese Aufgabe allein schultern, oder sollen auch Arbeitnehmer mehr in ihre Weiterbildung investieren? Hier ein Blick auf die Fakten und ein Plädoyer für mehr Weiterbildung:

Deutschland liegt international allenfalls im Mittelfeld
42 Prozent aller Arbeitnehmer hierzulande nehmen pro Jahr an einer Weiterbildung teil (siehe Bildungsbericht des BMBF 2006). Damit landen wir beim Ranking der alten EU-Länder im letzten Drittel. Andere Länder wie z.B. Österreich, Finnland, Luxemburg und Dänemark liegen bei einer Quote von zum Teil über 80 Prozent. Selbst, wenn man die gute Erstausbildung in Deutschland berücksichtigt, kommen wir kaum über ein gehobenes Mittelmaß hinaus. Besorgnis erregend zudem: Die jüngere Generation ist erstmals schlechter gebildet als die nächst ältere.

Beteiligung an Weiterbildung sehr unterschiedlich
Grundsätzlich gilt: Je besser die Erstausbildung, desto größer die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. So beträgt der Anteil derer, die regelmäßig an Weiterbildung teilnehmen, bei den Höherqualifizierten rund 60 Prozent, bei den Geringerqualifizierten macht er nur 28 Prozent (im Osten: 21 Prozent, im Westen: rund 30 Prozent) aus (siehe Berufsbildungsbericht des BMBF 2006). Auch das Alter spielt eine große Rolle: Je älter, desto geringer die Teilnahme an berufsbezogener Weiterbildung. Bei den 45- bis 54-Jährigen sind es gerade mal 14 Prozent, bei den über 55-Jährigen nur noch 9 Prozent.

Bereitschaft der Firmen zu Investitionen in Weiterbildung
Die deutsche Wirtschaft gibt derzeit rund 27 Mrd. Euro pro Jahr für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter aus. Umfragen des Statistischen Bundesamtes aus 2005 zeigen, dass die Zahl der Betriebe, die Weiterbildung anbieten von 1999 bis 2005 um 6 Prozentpunkte leicht zurückgegangen ist. Das erklärt sich vor allem durch die damalige schwierige konjunkturelle Situation. Dennoch: Im selben Zeitraum ist die Gesamtstundenzahl für Weiterbildung sogar um 10 Prozentpunkte gestiegen. Aber keine Frage: Auch die Unternehmen müssen noch einen Zahn zulegen. Prinzipiell ist die Bereitschaft dazu vorhanden: Nach einer DIHK-Umfrage aus demselben Jahr würden rund 60 Prozent der Unternehmen mehr investieren, wenn die Mitarbeiter durch Verzicht auf Freizeit oder Urlaub auch einen Teil beitragen würden.

Fazit: Gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Weiterbildung geht jeden an. Zum einen brauchen wir einen Mentalitätswechsel bei den Arbeitnehmern: Angesichts der Alterung der Belegschaften entspricht das einmal Gelernte immer weniger dem neuesten Stand. Zum anderen müssen Weiterbildung und Qualifizierung auch auf der politischen Agenda nach oben rücken. So sollte das Weiterbildungssparen – das Anreize insbesondere für die berufliche Weiterbildung von gering Verdienenden setzt – zügig eingeführt werden. Natürlich sind auch die Unternehmen weiter gefordert. Wenn Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zunehmend rar werden, steigt die Notwendigkeit, die eigenen Mitarbeiter stärker zu qualifizieren. Die IHK-Organisation wird sich mit ihrem Jahresthema 2008 intensiv dieser Herausforderungen annehmen.

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