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31. Januar 2008

Erfolg durch Nachhaltigkeit

Unternehmen, die auch in ihren internationalen Niederlassungen und in ihrer weltweiten Beschaffung soziale und ökologische Standards einhalten, sind erfolgreicher. Sie profitieren von Wettbewerbsvorteilen durch effiziente und ressourcenschonende Produktion, ein besseres Image, höhere Arbeitgeberattraktivität, mehr Innovationskraft und größere Akzeptanz bei lokalen Gemeinden und Behörden. Folgerichtig halten 70 Prozent der Top-Manager dieser Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit für eine Grundvoraussetzung langfristigen Erfolges. Dabei siedeln die für den weltweiten Einkauf zuständigen Manager Umweltaspekte ganz oben an, während die gesamtverantwortlichen Geschäftsführer an Ort und Stelle mehr Wert auf soziale Initiativen legen. Dies sind Ergebnisse der Studie „Sustainable Management in Emerging Economies“, durchgeführt vom Lehrstuhl für Internationales Management & Beschaffung der WHU Otto Beisheim School of Management. Für die Studie wurden die regionalen Führungskräfte in China, Indien, Brasilien, Ungarn und Tschechien sowie die Chefs des Zentraleinkaufs von mehr als 200 Großunternehmen befragt.

„Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie. Das beschränkt sich nicht auf den Heimatmarkt: Auch mit Blick auf internationale Niederlassungen und Zulieferer beeinflusst das ökologische und soziale Verhalten nicht nur das Image eines Unternehmens oder das Anlageverhalten, sondern auch das operative Arbeiten positiv“, sagt Professor Lutz Kaufmann, Studienleiter an der WHU.

Soziale und ökologische Verantwortung steigert Ergebnis

Es lässt sich ein starker Zusammenhang zwischen dem Engagement der Unternehmen in sozialen Fragen und Umweltaspekten und ihrer Rentabilität feststellen. Konkret manifestiert sich verantwortliches Handeln im Kontext schnell wachsender Märkte vor allem in sieben Feldern: der Emissionsvermeidung, umweltfreundlicher Produktionstechnik, umweltbewusstem Einsatz von Rohstoffen und Vorprodukten, Arbeitssicherheit, Förderung der Mitarbeiter, Unterstützung von umliegenden Gemeinden und verantwortlichem Lieferantenmanagement. Nach der vorliegenden Studie zeigt jeweils das Drittel der Firmen mit den höchsten Umsatzrenditen einer Branche ein um durchschnittlich 13 Prozent höheres Engagement in diesen Feldern als das Drittel mit den niedrigsten Umsatzrenditen. Unternehmen aus dem Automotive-Bereich, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Elektroindustrie legen einen hohen Wert auf die Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards. Soziales Engagement in den umliegenden Gemeinden hingegen ist ihnen weniger wichtig. Unternehmen der Branchen Pharma/Chemie und Konsumgüter messen zudem Umweltaspekten hohe Bedeutung bei. Darüber hinaus legt die Konsumgüterbranche hohen Wert auf die Auswahl nachhaltig arbeitender Zulieferer.

Engagement zahlt sich auch im operativen Geschäft aus

Auch wenn es um Image, Mitarbeiterbindung, Lernfähigkeit der Organisation oder operative Leistungen geht, schneiden die engagiertesten Unternehmen besser ab. Firmen mit hohen Umweltstandards haben in Schwellenländern Vorteile, wenn auch hier die Anforderungen in Sachen Umwelt erhöht werden. Beispielsweise spart eine umweltfreundliche Produktionstechnik Ressourcen. Laut der vorliegenden Studie konzipieren die Manager der wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen die Produktionsanlagen sehr ressourcensparend: Sie modernisieren Anlagen schneller und vermeiden Abfälle. So senkte beispielsweise der mittelständische Automobilzulieferer Veritas in seiner ungarischen Niederlassung die Ausschussrate in der Fertigung von zwei Prozent auf weniger als 0,5 Prozent durch die Einführung eines Systems zur Wiederverwertung von Produktionsabfällen.

Ferner investieren die Erfolgreichsten nicht nur konsequent in Sicherheitsschulungen, sondern unterstützen auch die lokalen Mitarbeiter in den internationalen Niederlassungen bei der Gesundheits- und Altersvorsorge. Dies ist gerade in rasch wachsenden Märkten mit wenig entwickelten Sozialsystemen, gering ausgeprägter Loyalität zum Arbeitgeber und einem hochkompetitiven Arbeitsmarkt ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Die Beziehungen eines Unternehmens zur sozialen Umgebung haben einen Einfluss auf die Wachstumschancen: Fördert ein Unternehmen beispielsweise die Lebensbedingungen durch bessere medizinische Versorgung oder Bildungsprojekte, fördert dies die Kooperation mit den lokalen Behörden und sorgt für positive Image-Effekte bei potenziellen Mitarbeitern.

Schließlich hat die sorgfältige Auswahl und Förderung der Lieferanten und die Einhaltung von Mindeststandards erhebliche positive Image-Effekte und Auswirkungen auf die Qualität der Produkte des Zulieferers. Ein Erfolgsbeispiel für nachhaltiges Lieferantenmanagement ist das S.A.F.E.-Konzept des Sportslifestyle-Unternehmens Puma: Durch eine Kategorisierung der Lieferanten entsprechend ihrer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit entscheidet Puma systematisch über Auswahl und Fortführung seiner Lieferantenbeziehungen und konnte so, anders als viele Konkurrenten in der Branche, negative Schlagzeilen vermeiden.

„Manager sollten bei Investitionen in Umwelttechnologie immer bedenken, dass sie auch Effektivität und Innovation gewinnen. Soziale Verantwortung hat einen starken Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität. Beide Aktivitäten haben über die geschilderten positiven operativen Effekte hinaus einen erheblichen positiven Einfluss auf das Unternehmensimage“, sagt Professor Lutz Kaufmann.

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