22. August 2011
Vergangene Woche veröffentlichte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) gemeinsam mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin den jährlichen Fehlzeiten-Report 2011. Beschäftigte wünschen sich demnach von ihren Führungskräften im Wesentlichen mehr Einsatz, mehr Feedback und mehr Lob für gute Arbeit.
Eine umfassende Information und gelegentliche Anerkennung durch Führungskräfte führen bei Mitarbeitern häufig zu weniger gesundheitlichen Beschwerden und einer besseren Identifikation mit dem Unternehmen, was sich wiederum positiv auf die Performance des gesamten Unternehmens auswirkt. Der Report zeigt andererseits aber auch, dass sich viele Chefs nicht dementsprechend verhalten und sich beim loben ihrer Mitarbeiter sehr sparsam zeigen.
Hauptthema des diesjährigen Fehlzeiten-Reports war die „Führungsaufgabe Gesundheit“. 147 Unternehmen mit rund 28.000 Teilnehmern wurden hierfür befragt: 54,5% der befragten Beschäftigten erhalten demnach nie oder nur selten Lob von ihrer Führungskraft. 41,5% gaben an, dass sich ihr Chef bei Entscheidungen nicht um ihre Meinung kümmern würde. 35,5% der Beschäftigten sind davon überzeugt, dass sich die gesundheitliche Situation am Arbeitsplatz durch mehr Einsatz des Vorgesetzten für seine Mitarbeiter verbessern ließe.
Helmut Schröder, Mitglied der Geschäftsführung des WIdO, sagt dazu: „Ein gesundheitsfördernder Führungsstil beeinflusst das Befinden der Mitarbeiter positiv und hilft auch die Fluktuation im Unternehmen gering zu halten. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels spielt der Führungsstil eine immer wichtigere Rolle.“
Bei der Befragung der Führungskräfte wurde jedoch deutlich, dass diese selbst unter Druck stehen. Besonders in den unteren und mittleren Hierarchieebenen kommt es zu ständigem Zeitdruck und einem hohem Arbeitsaufkommen. Die Krankentage pro Jahr betrugen nach eigenen Angaben bei Führungskräften durchschnittlich nur 4,8 Tage. Andere Umfragen zeigten dagegen, dass Führungskräfte im Schnitt 8,3 Tage im Jahr trotz Krankheit am Arbeitsplatz erschienen bzw. sich nicht der Krankheit entsprechend verhielten und zu schnell wieder arbeiten kamen.