16. Mai 2012
Die neue Studie „Stellenanzeigen und Kreativität“ der Firmen mediatown (Fachagentur für Personalwerbung) und Monster (Online-Karriereportal) stellt interessante Fakten heraus: Demnach finden beispielsweise Bewerber im Bereich Marketing Kreativität in Stellenanzeigen zwar gut, bewerten Inhalt und Sprache aber höher. Die Experten schließen daraus, dass kreativ auf das Unternehmen zugeschnittene Stellenanzeigen das nötige Interesse und somit Aufmerksamkeit wecken. Letztendlich sind aber die Inhalte einer Stellenanzeige erfolgsentscheidend. 92% der befragten Jobsuchenden gaben an, dass ein klares Stellenprofil für sie sehr wichtig oder sogar unverzichtbar ist. Auch möglichst konkret gestaltete Inhalte und die Glaubwürdigkeit (87%) sowie schnell erfassbare Informationen und ein verständlicher Jobtitel (85%) stehen auf der Prioritätenliste ganz oben. Die kreative Ausgestaltung rangiert dagegen auf den unteren Plätzen: Farbe (28%), auffällige Kreation (23%), Fotos, Bilder und Grafiken (13%) sowie Animationen (4%) spielen offenbar nur eine untergeordnete Rolle bei den Befragten.
Neben einer Befragung wurden die Studienteilnehmer zudem gebeten, vier verschieden Stellenanzeigen zu bewerten. Dabei handelte es sich um eine reine Textanzeige, eine neutral gestaltete Anzeige, einer kreativ auf das Unternehmen zugeschnittene Anzeige und einer sehr kreativ und experimentell gestalteten Anzeige. Dabei schnitt die experimentelle Anzeige am schwächsten ab, denn nur 47% hielten sie im Hinblick auf Seriosität für sehr gut oder gut, nur 54% im Hinblick auf ihren Text. Die kreativ auf das Unternehmen zugeschnittene Anzeige wurde immerhin von 70% bzw. 68% für sehr gut oder gut eingeschätzt; die neutrale Anzeige erhielt Werte von 75% bzw. 64% und die reine Textanzeige von 75% bzw. 67%. 63% der Befragten würden sich auf die experimentelle Stellenanzeige hin bewerben, auf die übrigen entfielen 80%.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Gestaltung einer Stellenanzeige keineswegs egal ist - ob nun im positiven oder im negativen Sinne. In einem dritten Schritt wandten sich die Studieninitiatoren an die Unternehmen: Wie viel Budget planen Arbeitgeber im Schnitt für die Gestaltung einer Anzeige ein? Es stellte sich heraus, dass rund 20% dafür gar kein Budget einplanen, auf jährlich 1500€ kommen immerhin 6%, 22% planen 1500 - 5000€, 5000 - 20.000€ werden von 33% eingeplant, 11% stellen 20.000 - 50.000€ bereit und 7% planen jährlich 50.000€ ein. 56% der befragten Unternehmen setzen keine (oder nur sehr selten) professionelle Hilfe bei der Gestaltung einer Stellenanzeige ein - ein Umstand, den die Forscher angesichts der Studienergebnisse als kritisch einschätzen.