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News 8. Oktober 2008
Gesundheitsmanagement ist in europ. Unternehmen auf dem VormarschDie Ausgaben für betriebliche Gesundheitsleistungen sind im vergangenen Jahr in Europa um durchschnittlich 5 % pro Mitarbeiter gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Mercer-Studie zum Thema betriebliche Gesundheitsleistungen. Das Beratungsunternehmen Mercer wertete hierzu Fragebögen von mehr als 800 europäischen Unternehmen in 24 Ländern aus, die sich im Mai und Juni 2008 an der zweiten europaweiten Mercer „Health Benefits-Studie“ beteiligt hatten. Trotz steigender Kosten halten 62 % der befragten Unternehmen an betrieblichen Gesundheitsleistungen fest, da diesen – besonders in Zeiten sinkender staatlicher Gesundheitsleistungen – bei der Rekrutierung und Bindung von Fach- und Führungskräften im globalisierten Wettbewerb eine bedeutende Rolle zukommt. Darüber hinaus unterstreichen die Personalverantwortlichen auch die Bedeutung der Kontrolle von Gesundheitsrisiken (55 %) und die Steigerung von Produktivität und Leistungsfähigkeit (51 %). Michael Braun, Leiter des Bereichs Health Benefits der Mercer Deutschland GmbH erklärt: „Vor allem in Ländern, in denen das öffentliche Gesundheitssystem als unzureichend wahrgenommen wird und die sich mit einer Abwanderung von qualifizierten Fach- und Führungskräften konfrontiert sehen, sind betriebliche Gesundheitsleistungen als Mitarbeitergewinnungs- und bindungsmaßnahme äußerst wirkungsvoll. Auch in Deutschland verstärkt sich infolge von Gesundheitsreformen und der demografischen Entwicklung ein zunehmender Trend zur individuellen Gesundheitsvorsorge. Die Studie unterstreicht, dass betriebliche Gesundheitsleistungen in diesem Zusammenhang als Mehrwert wahrgenommen werden und in europäischen Unternehmen an Bedeutung gewinnen.“ Doch diese zusätzlichen Leistungen haben auch ihren Preis: Der Studie zufolge geben europäische Unternehmen im Durchschnitt 5,3 % ihres Gesamtvergütungsbudgets für betriebliche Gesundheitsleistungen aus. In Ländern, in denen das Gesundheitssystem zum Großteil aus Steuermitteln finanziert wird, werden die durchschnittlichen Ausgaben sogar noch höher beziffert (z. B. in Großbritannien mit 7 %). Im Unterschied dazu beziffern Unternehmen in Ländern, in denen das Gesundheitssystem hauptsächlich durch Sozialversicherungsbeiträge finanziert wird, die Kosten für betriebliche Gesundheitsleistungen auf durchschnittlich 4,6 % des Gehaltsbudgets. Obwohl davon auszugehen ist, dass die Kosten weiter steigen werden, scheinen nur wenige Unternehmen die Investitionen in betriebliche Gesundheitsleistungen zu scheuen: 62 % der befragten Personalverantwortlichen in Europa sind demnach davon überzeugt, dass hieraus Produktivitätssteigerungen für die Unternehmen resultieren. Steigende Kosten für betriebliche Gesundheitsleistungen Nach Einschätzung von 51 % aller Studienteilnehmer sind die Kosten für betriebliche Gesundheitsleistungen in 2007 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 5 % pro Mitarbeiter gestiegen. Rund 60 % der Befragten befürchten allerdings, dass der demografische Wandel und die damit in Zusammenhang stehende Überalterung der erwerbstätigen Bevölkerung innerhalb der kommenden zehn Jahre einen signifikanten Kostenanstieg bewirken werden. Doch trotz der zu erwartenden Kostensteigerung bestätigen 41 % der befragten Unternehmen, dass sie ihre derzeitigen Investitionen in betriebliche Gesundheitsleistungen nicht reduzieren würden, um Kosten einzusparen. Wenn sie zu Einsparungen gezwungen wären, würden 38 % der Studienteilnehmer eine Einschränkung des Leistungsumfangs und 34 % eine Kostenbeteiligung der Mitarbeiter erwägen. 52 % der befragten Personalverantwortlichen geben aus Sicht der Geschäftsführung an, dass sie die Auswirkungen von Krankheiten und Fehlzeiten auf die betriebliche Produktivität fürchten und sich große Gedanken darüber machen, dass betriebliche Gesundheitsleistungen nicht mehr wettbewerbsfähig sein könnten (46 %). Weniger besorgniserregend scheint hingegen bei 40 % der Befragten die Tendenz zu sein, dass Kosten mitarbeiterbezogener Gesundheitsprogramme steigen. Michael Braun dazu: „Auf Geschäftsführungsebene ist man sich über die steigenden Kosten für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen im Klaren. Gleichwohl haben viele Unternehmen erkannt, dass sich Investitionen in Gesundheit langfristig lohnen. Ein maßgeschneidertes Programm betrieblicher Leistungen zur Gesundheitsversorgung schafft Wettbewerbsvorteile, sichert die Produktivität der Mitarbeiter und bietet auf die Herausforderungen der Zukunft, den demografischen Wandel der Belegschaft, eine passende Antwort.“ Umfang betrieblicher Gesundheitsleistungen Europäische Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern ein beachtliches Spektrum gesundheitsbezogener Maßnahmen an: 71 % der Studienteilnehmer zahlen betriebliches Krankengeld, 51 % leisten Lohnfortzahlungen bei längerfristiger Erkrankung oder Behinderung. Zudem vervollständigen zahlreiche Initiativen zur Förderung der Gesundheit und Produktivität den Maßnahmenkatalog wie: Gesundheitschecks (54 %), Mitgliedschaften im Fitnesscenter (33 %), Mitarbeitercoachings bei persönlichen und arbeitsplatzbezogenen Problemen (29 %), Raucherentwöhnung (26 %) und Ernährungsberatung (14 %). Zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern bieten zwischen 50 und 57 % der Unternehmen flexible Arbeitszeiten und Urlaubstage an. Private Krankenzusatzversicherungen sind in steuerfinanzierten Gesundheitssystemen weit geläufiger (74 %) als in einem sozialversicherungsbasierten System (44 %). In Großbritannien bieten beispielsweise 90 % der Arbeitgeber private Krankenzusatzversicherungen an, während nur 15 % der Studienteilnehmer in Deutschland berichten, dass solche Leistungen Bestandteil ihrer betrieblichen Gesundheitsleistungen sind. In den USA verfügen hingegen mehr oder weniger alle Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern über betriebliche Angebote zur privaten Kranken(zusatz-)versicherung. Trends im Gesundheitsmanagement Über 70 % der Unternehmen in Europa und auch in Deutschland gehen davon aus, dass sich der Trend zur individuellen Vorsorge infolge von Gesundheitsreformen verstärkt und der Druck auf Unternehmen zunehmen wird, betriebliche Leistungen zur (ergänzenden) Gesundheitsversorgung anzubieten. In Ländern mit einem sozialversicherungsbasierten Gesundheitswesen ist diese Einschätzung weit verbreitet: In Frankreich stimmen beispielsweise 90 % der Befragten dieser Aussage zu. Aber selbst in Ländern mit einem steuerfinanzierten Gesundheitssystem, wie beispielsweise Großbritannien, ist noch die Mehrheit (70 %) der Studienteilnehmer davon überzeugt, dass Sozialreformen den Bedarf an privater Kranken(zusatz-)versicherung erhöhen.
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