7. Juli 2011
„Global Pension Risk 2011“-Studie veröffentlicht
Europäische Pensionseinrichtung halten an einer Strategie zur Risikominimierung fest, so lautet das Fazit der „Global Pension Risk 2011“-Studie der Beratungsgesellschaft Aon Hewitt. Dafür wurden 62 Pensionseinrichtungen aus 13 europäischen Ländern, die zusammengenommen über 1 Millionen Mitarbeiter beschäftigen und ein Vermögen von mehr als 127 Milliarden Euro verwalten, befragt. Die Risikominimierung soll bei der Hälfte der Befragten zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit beitragen. Auch der Bezug zur Realität steigt offenbar: Verglichen mit der „Global Pension Risk 2009“-Studie prüfen fünfmal mehr befragte Pensionseinrichtungen ihre Konzepte über ein Zeitfenster von 20 Jahren hinaus bis zu deren erwarteten Endzeitpunkt. Außerdem sehen immer mehr Arbeitgeber ein, dass sie die Kosten der Pläne übernehmen müssen. Über 50% der Studienteilnehmer bemühen sich zudem, eventuelle Deckungslücken vollständig über Zuführungen der Arbeitgeber auszugleichen. Modifizierungen an den Ausgestaltungen der Benefit-Pläne werden allerdings so gut wie gar nicht mehr vorgenommen. Offenbar haben alle Unternehmen, die dahingehende Überlegungen hatten, diese bereits umgesetzt. Die übrigen konzentrieren sich eher darauf, bereits existierende Pläne einzuhalten und zu finanzieren.
Gemäß der Studie ist die Ausgestaltung der Altersvorsorge-Konzepte in vielen Ländern entscheidend, vor allem hinsichtlich der eventuell auftretenden Risiken, die durch Entscheidungsspielräume bei freiwilligen Leistungen, beispielsweise künftige Rentenerhöhungen, gesteuert werden können. Somit haben die Arbeitgeber nicht nur mehr Kontrolle über die Kosten, sondern sie haben zudem die Möglichkeit, bereits bestehende großzügigere (und bei den Mitarbeitern deswegen sehr beliebte) Altersvorsorge-Pläne aufrechterhalten und somit auch künftig weiter anbieten zu können. Dahingehend sind sogar viele Gesetzgeber (außer Großbritannien) milde gestimmt. Aon Hewitt Deutschland-Geschäftsführer Georg Thurnes merkt dazu an, dass in Kombination mit der Akzeptanz höherer Arbeitgeberbeiträge und einer intelligenten Strategie für das Risikomanagement dies dazu führen könne, dass in Europa die betriebliche Altersversorgung für die Kostenträger ein weit geringeres Problem darstelle als in anderen Teilen der Welt.
Das Anlagerisiko wird weitgehend wesentlich nuancierter eingeschätzt als noch vor ein paar Jahren. Arbeitgeber interessieren sich zunehmend auch für alternative Anlageklassen mit der Absicht, das Erlös-Risiko-Verhältnis zu optimieren. Im Hinblick auf die Absicherung von Zins- und Inflationsrisiken haben die Unternehmen sogar noch zusätzliche Möglichkeiten, denn 25% der Studienteilnehmer geben an, keine Unternehmensrichtlinien zu diesen Risiken etabliert zu haben, obwohl dies die schwerwiegendsten Risikofaktoren für die Verbindlichkeiten der Pensionseinrichtungen darstellen. Auch in Investment-Fragen sehen die Berater Optimierungsmöglichkeiten, sowohl bei der Strukturierung als auch bei der Ausgestaltung der Risiko-Richtlinien für verbindlichkeitsorientierte Anlagen, die so genannten Liability Driven Investments (LDI). Das so genannte Longevity Hedging, welches die Absicherung gegen Veränderungen von den Lebenserwartungsannahmen, die den Konzepten zu Grunde liegen, gewährleisten soll, wird dagegen immer interessanter.
Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die europäischen Pensionseinrichtungen die Finanzkrise noch nicht vollständig verkraftet haben. Der Hang zur Risikominimierung ist daher nur zu gut nachvollziehbar. Dr. Torsten Köpke, Leiter von Aon Hewitt Investment Consulting Deutschland, sagt dazu: „Insgesamt zeigt sich, dass die Pensionseinrichtungen verstärkt versuchen, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten innerhalb des Portfolios durch die kombinierte Betrachtung beider Seiten aktiv zu steuern. Zudem achten sie auf mehr Diversifikation und suchen nach neuen Anlagemöglichkeiten in alternativen Anlageklasssen. Hier ist ein wachsendes Interesse an Anlagen in Hedge Fonds und Private Equity zu verzeichnen.“ Des Weiteren sehen die Berater anhand der Ergebnisse ihrer Studie einen erhöhten Bedarf an konsequenten Lösungen für ein länderübergreifendes Risikomanagement von Pensionssystemen. Hinweise darauf liefern insbesondere Ansätze für derartige Pläne und das so genannte Cross Border-Pooling. Dahingehend konstatieren die Berater einen zunehmenden Trend.
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