3. Januar 1970
Die anziehende Konjunktur wird im kommenden Jahr voraussichtlich wieder deutlich abflachen. Das fand nun das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit ihrer Herbstprognose heraus. Demnach erwarten die Forscher ein Wirtschaftswachstum von rund 1% und ca. 2,92 Millionen Arbeitslose (50.000 weniger als noch in 2011) im Jahr 2012.
Dass sich der wirtschaftliche Aufschwung abschwächt liege zum einen am „ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld“: Die Situation auf den Finanzmärkten und auch die Entwicklung der europäischen Schuldenkrise sind erfolgskritisch. Zum anderen hätten sich die positiven Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt eh nicht in diesem Maße fortgesetzt. Die dortige Verbesserung der vergangenen Jahre war zu einem großen Teil beispielsweise den Hartz-Reformen geschuldet, deren erschlossenes Potential mittlerweile aber fast wieder ausgeschöpft ist.
Insgesamt sei die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für 2012 noch mit einigen Unsicherheiten behaftet. Darum käme für die Forscher sogar ein leichter Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Betracht. Insgesamt schätzen die Forscher aber, dass sich das Wachstum in einem Bereich von -0,2% bis 1,6% realisieren wird.
Das Arbeitskräfteangebot wird sich im kommenden Jahr 2012 allein aufgrund des demographischen Wandels um 250.000 Personen reduzieren. Einen Ausgleich dazu könnte aber die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren sowie die Zuwanderung der Staaten darstellen, die seit Mai 2011 von der Arbeitnehmerfreizügigkeit profitieren. Die Gesamtabnahme des Arbeitskräfteangebots betrüge nach Berechnungen der Forscher somit nur noch 40.000.