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15. April 2008

Heute ist der erste Equal-Pay-Day

Rote Taschen in der Betriebskantine, vor dem Bremer  Roland, auf dem Münchener Marienplatz, im Roten Rathaus in Berlin, Informationstouren mit dem roten Londonbus, Podiumsdiskussionen, Vorträge zu Verhandlungsstrategien, Workshops zum überzeugenden Einsatz der Stimme. Mit über 30 Veranstaltungen und zahlreichen kleineren Aktionen machen die Business and Professional Women (BPW) – unterstützt von einem breiten Aktionsbündnis und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) – am ersten deutschen Equal Pay Day am 15. April darauf aufmerksam, dass Frauen nach wie vor 22 Prozent weniger verdienen als Männer.

“Die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland war überfällig: Politik, Wirtschaft, Forschung und Verbände müssen an einem Strang ziehen, damit sich die Gehaltsschere endlich schließt”, forderte Dr. Bettina Schleicher, Präsidentin des BPW Germany, am Vortag des Aktionstags auf einer Pressekonferenz in Berlin. Zur Halbzeit des Europäischen Jahres der Chancengleichheit im Juli 2007 hatte das Frauennetzwerk die Initiative gestartet, deren Symbol die rote Tasche ist. “Seither haben wir intensive Gespräche mit Politik, Gewerkschaften, Betriebsräten, zahlreichen Firmen, aber auch mit betroffenen Frauen geführt”, berichtete Schleicher.

Auf die Bedeutung des Themas für die Unternehmen ging Dr. Martina Köppen, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, ein: “Die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen ist keine gleichstellungspolitische Arabeske, sondern betriebswirtschaftliches Kalkül.“ Gleiche Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie generierten Mehrwert für die Unternehmen.

Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kam Professor Dr. Christiane Funken, Soziologin an der Technischen Universität Berlin, anhand ihrer  Forschungsarbeiten zur "Gläsernen Decke". Mit diesem Begriff wird das Phänomen beschrieben, dass Frauen trotz hoher Qualifikationen durch unsichtbare Barrieren der Weg ins gehobene Management häufig verwehrt bleibt. "Die systematische Beseitigung der Gläsernen Decke dient nicht nur einer gerechteren Verteilung von Lohn und von Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern stellt auch einen Beitrag zur Vermeidung von volks- und betriebswirtschaftlicher Verschwendung dar.“

Vor welche Hürden Arbeitnehmerinnen sich gestellt sehen können, wenn sie sich vor Gericht wegen einer mutmaßlichen Entgeltdiskriminierung auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz berufen, zeigte sich am Beispiel von Silke Kühne. Die Abteilungsleiterin Personal einer großen deutschen Verwertungsgesellschaft berichtete bei der Pressekonferenz in Berlin von ihren persönlichen Erfahrungen. Ihre arbeitsrechtliche Klage, zu der sie sich aufgrund der Beförderung und Besserbezahlung eines männlichen Kollegen entschlossen habe, sei in erster Instanz abgewiesen, die Berufung stehe an. Silke Kühne: "Deutsche Gerichte waren und sind offensichtlich nicht willens, die Frage der Gleichwertigkeit der Tätigkeit von Mann und Frau etwa durch Beweiserhebungen ernsthaft zu prüfen. Und das, obwohl ihnen der Europäische Gerichtshof diese Verpflichtung schon Mitte der achtziger Jahre auferlegt hat."

Der BPW Germany will über den Aktionstag hinaus an einer Verbesserung für die berufstätigen Frauen arbeiten, kündigte Schleicher an: “Wir kooperieren mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund zu dessen Bemühungen um diskriminierungsfreie Tarifbestimmungen, Frauen bieten wir
Verhandlungstrainings an, mit Wissenschaft und Wirtschaft stehen wir in Bezug auf den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis im Austausch.” Und nicht zuletzt unterstütze der BPW Germany die anderen europäischen Verbände der weltweit in über 80 Ländern aktiven Business and Professional Women bei ihrer Einführung des Equal Pay Day.

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