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28. September 2012

IAB prognostiziert steigende Arbeitslosigkeit

Laut Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die Arbeitslosigkeit innerhalb der nächsten Monate leicht steigen. Für 2013 erwarten die Experten einen Jahresdurchschnitt von 2,94 Millionen Arbeitslosen. Dieser liegt damit um 40.000 höher als in 2012.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wir von der europäischen Schuldenkrise überschattet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) konnte sich in der ersten Jahreshälfte 2012 noch behaupten. Enzo Weber vom IAB erklärt: „Frühindikatoren lassen nun allerdings erwarten, dass die Konjunktur nachgibt. Auch der Arbeitsmarkt bleibt nicht unbeeindruckt von der Krise, zeigt sich aber insgesamt robust. Im zweiten Halbjahr 2012 schwächt sich die deutsche Konjunktur unter dem Eindruck der europäischen Schuldenkrise stark ab, erholt sich aber in der Folge.“ Die BIP-Wachstumsraten prognostiziert das IAB für die Jahre 2012 und 2013 auf 0,6% bzw. 0,8%.

Für das zweite Halbjahr 2012 erwarten die IAB-Forscher keine ernsthaften Konsequenzen für den Arbeitsmarkt in Folge der konjunkturelle Durststrecke. Weber: „Das Halten von Arbeitskräften dürfte angesichts der positiven Erfahrung eine häufig genutzte Strategie sein.“ Nach der konjunkturellen Erholung im Jahresverlauf 2013 sei dann auch wieder mit Verbesserungen am Arbeitsmarkt zu rechnen.

Sollte sich die Eurokrise allerdings verschärfen, ist mit einer deutlichen Rezession zu rechnen. (BIP -0,4%). Dann könnte die Zahl der Arbeitslosen statt um 40.000 um 180.000 steigen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird dem IAB zufolge 2013 mit 29,29 Millionen den höchsten Stand seit 1992 erreichen. Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt 2012 um 480.000 Personen zu und 2013 noch einmal um 200.000 Personen auf dann 41,85 Millionen. Dabei spiele auch eine Rolle, dass derzeit so viele Personen wie nie zuvor dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, erläutern die IAB-Forscher: „Starke Zuwanderung hebt das Erwerbspersonenpotenzial im Jahr 2012 auf einen neuen Höchstwert von 45,18 Millionen. Im Jahr 2013 überwiegt aber wieder der negative demografische Effekt und das Arbeitsangebot sinkt leicht um 20.000 Personen.“

 

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