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27. Februar 2013

IT-Unternehmen kämpfen gegen den Fachkräftemangel

Unternehmen aus dem digitalen Umfeld scheinen besonders vom aktuellen Fachkräftemangel betroffen zu sein. Dies ist das Ergebnis einer neuen Umfrage des Karriereportals Monster im Rahmen der Recruiting-Partnerschaft mit der CeBIT. Es wurden kleine, mittelständische und große IT-Unternehmen aus Deutschland zu ihrer derzeitigen Rekrutierungssituation befragt. 20% von ihnen erklären, dass sie in den vergangenen zwei Jahren schon einmal Aufträge ablehnen mussten, weil ihnen qualifizierte Beschäftigte fehlten oder diese bereits voll ausgelastet waren. Durchschnittlich entgingen den befragten Firmen dadurch Einnahmen von rund 110.000 Euro.

Der Fachkräftemangel liegt nach ihrer Einschätzung vorrangig im deutschen Bildungssystem und dem demographischen Wandel begründet. Aber auch die mangelnde Attraktivität der Verdienstmöglichkeiten für potenzielle Bewerber, die Abwanderung von Talenten ins Ausland und nicht ausreichend vorhandene sowie bedarfsgerechte Ausbildungsmöglichkeiten durch Unternehmen tragen für viele der Befragten zu den Schwierigkeiten bei der Besetzung von Fachpersonal bei.

Bernd Kraft von Monster ergänzt: „Unsere Umfrage zeigt, dass IT-Unternehmen bisher kaum die Suche nach Talenten im Ausland wagen.“

Wie gestalten Unternehmen ihre Rekrutierung, um geeignete Bewerber mit den entsprechenden Qualifikationen zu finden und für sich zu gewinnen? Gemäß der Befragung ist die Anwerbung von geeignetem Personal aus dem Ausland für 85% der Unternehmen derzeit keine Option. Lediglich 15% geben an, bereits im Ausland rekrutiert zu haben oder dies für die nächsten sechs Monate zu planen. 7% können sich diesen Schritt zumindest langfristig vorstellen. Die am stärksten fokussierten Ländern sind dabei Spanien, Indien, Österreich, China und Russland.

Unabhängig davon, ob Unternehmen nun international rekrutieren oder nicht – es herrscht die allgemeine Meinung unter den Befragten, dass die Rekrutierung im Ausland vereinfacht werden könnte. Dies könnte beispielsweise durch eine vereinfachte Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse oder eine Lockerung von Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Kandidaten sowie ihrem engsten Umfeld erfolgen. Viele Unternehmen wünschen sich zudem eine bessere Unterstützung bei der Rekrutierung durch Beratungs-, Informations- und Vermittlungsdienstleistungen. Auch ein größeres Angebot an Sprachkursen und mehr standort- und branchenbezogenes Marketing im Ausland könnten laut Umfrage dabei helfen, qualifizierte internationale Arbeitskräfte zu finden.

Interne Maßnahmen scheinen dagegen gemäß der Umfrage bei der Besetzung vakanter Stellen eine übergeordnete Rolle zu spielen. Externes Personal zu akquirieren ist eine Option, für Unternehmen jedoch meist nicht die erste.

Zu dem stark frequentierten internen Maßnahmen zählen insbesondere die Weiterbildung (83%) und Mitarbeiterempfehlungsprogramme (66%). Zur Bindung oder Gewinnung von talentierten Beschäftigten sind Unternehmen auch darum bemüht, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Dazu werden häufig Anreize für bestehende und neue Mitarbeiter geschaffen: Gehaltserhöhungen (64%) oder Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität (69%) gelten hier als gutes Mittel. Damit verglichen wird die externe Personalanwerbung vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen weniger in Betracht gezogen. Die Hälfte der Befragungsteilnehmer würde eine Rekrutierungskampagne starten, 38% im Zuge von Outsourcing, Leih- oder Zeitarbeit kurzfristig Personal einstellen.

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