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5. Juni 2012

Jeder zweite Arbeitnehmer profitiert von einem Branchentarifvertrag

In 2011 waren rund 50% der Arbeitnehmer in Betrieben beschäftigt, für die ein Branchentarifvertrag galt. Das zeigte nun das jährliche IAB-Betriebspanel, für das über 15.000 Betriebe durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) befragt wurden.

Im Vergleich zum Jahr 1996, in dem das IAB erstmals die Daten zum Ost-West-Vergleich vor dem Hintergrund der Tarifbindung erhob, ist die Zahl der tarifgebundenen Betriebe stark gesunken. In 1996 arbeiteten noch 70% der westdeutschen Arbeitnehmer in einem Betrieb, für den ein Branchentarifvertrag galt. In 2011 sind es nur noch 54%. In Ostdeutschland sanken die entsprechenden Werte von 56% auf 37%. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies für Westdeutschland einen Rückgang um 2%, in Ostdeutschland gab es dagegen keine Veränderung verglichen mit 2010. Die Arbeitsmarktforscher Susanne Kohaut und Peter Ellguth erklären: „In der langen Sicht ist die rückläufige Tendenz eindeutig.“

Doch abgesehen von den Betrieben, für die ein Branchentarifvertrag unmittelbar gilt, gibt es noch eine Reihe weiterer Betriebe, die sich an den Tarifverträgen orientieren: So waren in 2011 nämlich 20% der westdeutschen und 25% der ostdeutschen Arbeitnehmer in einem derartigen Betrieb tätig. Weitere 7% im Westen und 12% im Osten arbeiteten in einem Betrieb, der sich mit der Gewerkschaft auf einen Firmentarifvertrag geeinigt hatte. 

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