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News11. April 2008
Kommission startet Initiative zur Erleichterung der Mobilität in der beruflichen BildungDie Europäische Kommission hat ein Konzept für ein europaweites Leistungspunktesystem in der beruflichen Bildung vorgelegt. Dieses System mit der Bezeichnung ECVET soll Unionsbürgern die offizielle Anerkennung der in einem anderen Land erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen erleichtern. Die Mitgliedstaaten werden ermutigt, dieses freiwillige System umzusetzen, das die nationalen Systeme nicht ersetzen, sondern die Übertragung zwischen diesen Systemen erleichtern will. Der für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend zuständige EU-Kommissar Ján Figel' erläuterte die Bedeutung dieser Initiative: "Zum ersten Mal in der Geschichte sind wir in der Lage, ein System zur Übertragung von Lernergebnissen in der beruflichen Bildung ins Leben zu rufen. Mit ECVET können Auszubildende ihre Ausbildung viel leichter in verschiedenen Berufsbildungseinrichtungen und in unterschiedlichen Ländern absolvieren, was zur Förderung der Mobilität der Lernenden in ganz Europa beiträgt. Dies ist umso bemerkenswerter, als es europaweit über 30.000 Einrichtungen der beruflichen Bildung gibt." Diese neue Initiative baut auf den Erfolgen von ECTS, dem Europäischen System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen im Hochschulbereich, auf. Durch das 1989 eingeführte ECTS wurden die Transparenz erhöht und die Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen erleichtert. Die Bildungssysteme in Europa sind sehr fragmentiert und häufig komplex. Dies gilt auch für die berufliche Bildung und Weiterbildung. Aufgrund der großen Anzahl von Qualifikationen und Verfahren, selbst innerhalb der einzelnen Länder, ist die Übertragung der in einem bestimmten System oder Lernumfeld erworbenen Kenntnisse und Fähgikeiten in ein anderes System erschwert. Durch die Erleichterung solcher Übertragungen fördert das europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) die Mobilität der Bürger und ermöglicht ihnen einen besseren Zugang zum lebenslangen Lernen, unabhängig davon, ob dies in einem formellen, nicht formellen oder informellen Rahmen geschieht. Bei ECVET werden Einheiten von Lernergebnissen definiert und mit einer bestimmten Leistungspunktzahl verbunden. Dies erlaubt den für die Ausstellung von Qualifikationen zuständigen Einrichtungen in den Mitgliedstaaten, die anderswo erworbenen Lernergebnisse und die damit verbundenen Leistungspunkte in ihr eigenes Qualifikationssystem für berufliche Bildung zu übertragen. ECVET ist in vollem Umfang kompatibel mit dem europäischen System zur Anrechnung von Studienleistungen im Hochschulbereich und mit den nationalen Systemen zur beruflichen Bildung. Der Vorschlag der Kommission erfolgt in Form einer Empfehlung, die nunmehr dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt wird. Den Mitgliedstaaten steht es in der Folge frei, diesem System auf freiwilliger Basis beizutreten und es nach eigenen Modalitäten umzusetzen. Die Kommission hat ebenfalls einen Vorschlag für einen Bezugsrahmen vorgelegt, mit dessen Hilfe die Mitgliedstaaten ihre bewährten Verfahren in der beruflichen Aus- und Weiterbildung besser austauschen könnten. Der europäische Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung, der Gegenstand einer separaten Empfehlung ist, soll zu mehr Transparenz und Kohärenz der in diesem Bereich ergriffenen politischen Maßnahmen beitragen. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, ihre Qualitätssicherungsverfahren durch die Anwendung dieser gemeinsamen indikativen Kriterien und Deskriptoren zu verbessern und ihre politischen Maßnahmen daran zu messen.
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