8. Juli 2011
Die Unternehmensberatung Edenred Deutschland GmbH, die sich vor allem Fragen der Mitarbeitermotivation widmet, präsentierte diese Woche die Ergebnisse ihrer repräsentativen Umfrage zu eben diesem Thema in Zusammenarbeit mit der forsa, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH.
Demnach sind monetäre Anreize immer noch ein wichtiger Aspekt bei der Mitarbeitermotivation, doch die nicht-monetären Aspekte werden zunehmend relevanter: 85% der Umfrageteilnehmer nennen ihre Kollegen dabei als wichtigen Motivationsfaktor. Außerdem werden von 81% die Work-Life-Balance, von 78% eine abwechslungsreiche Tätigkeit und von 77% Respekt und Anerkennung durch Führungskräfte genannt. Für 61% zählen außerdem Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb und für 59% flexible Arbeitszeiten zu den wichtigsten Motivationsaspekten.
Zu den besonders demotivierenden Faktoren am Arbeitsplatz gehören für 77% ein unangenehmes Arbeitsumfeld, also unfreundliche Kollegen. 70% geben hier außerdem eine monotone und wenig abwechslungsreiche Tätigkeit an, 67% eine zu geringe Vergütung und 57% mangelnde Anerkennung durch ihre Führungskraft. 42% bemängeln zudem fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten, 33% den Zeitdruck und 26% zu hohe Erwartungen durch die Führungskraft.
Zu den monetären Anreizen gehören bei 45% ein 13. Gehalt, bei 35% Bonuszahlungen, bei 15% ein Essenszuschuss (beispielsweise in der hauseigenen Kantine oder in Form von Essensgutscheinen) und bei 10% ein Dienstwagen oder sonstige Sachprämien. Der erwähnte Essenszuschuss gehört in anderen Ländern bereits zum festen Repertoire der zusätzlichen Vergütungsformen, in Deutschland ist er gerade erst im Kommen. Immerhin 1.200 Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern den so genannte Ticket Restaurant Essensgutschein aus. Laut Christian Aubry, Edenred Deutschland-Geschäftsführer, hat das einen guten Grund: „Unternehmen versuchen heute, mit diversen Maßnahmen die Motivation ihrer Belegschaft zu steigern und auf einem hohen Niveau zu halten. Die Ernährung nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, da sie sich direkt auf die Leistungsbereitschaft auswirkt.“
Verbesserungspotenzial in der Motivation von Mitarbeiter sehen 17% der befragten Angestellten darin, den Mitarbeitern seitens der Führungskraft mehr Anerkennung, Lob und Wertschätzung zuteil werden zu lassen.
54% der Arbeitnehmer gehen nach eigenen Angaben dennoch gerne zur Arbeit, 34% sogar sehr gerne. Dabei sind die weiblichen Angestellten geringfügig stärker motiviert als ihre männlichen Kollegen. Hinsichtlich des Alters gibt es motivationsbezogen kaum Unterschiede: Bei den 30 bis 44Jährigen geben 92% an, motiviert zu sein, bei den über 60Jährigen sind es 82%. Die Berater sehen vor allem bei diesen Erkenntnissen einen Vorteil im Kampf um Fachkräfte: Eine hohe Motivation besonders bei den älteren Mitarbeitern ist unerlässlich, wenn diese noch eine lange Zeit beschäftigt werden sollen.
Hinsichtlich des Aufgabenfelds der Mitarbeiter wird deutlich, dass Führungskräfte am höchsten motiviert sind (97%). Arbeiter sind mit 82% dagegen eher wenig motiviert. Dabei scheint das Haushaltsnettoeinkommen keinen Einfluss auf die Motivation zu haben. Interessanterweise sind aber diejenigen Mitarbeiter stärker motiviert, die den größeren Unternehmen angehören.