21. April 2011
Im Rahmen der neuen Arbeitnehmerstudie „Bewerbungspraxis 2011“ der Online-Jobbörse Monster und der Universität Bamberg und Frankfurt am Main (Centre of Human Resources Information System CHRIS) zeichnet sich ein neues Bewerberprofil ab. Bei der Befragung von über 10.000 Jobsuchenden zeichnete sich eine Veränderung des Anspruchsniveaus gegenüber potentiellen Arbeitgebern ab: So hat der durchschnittliche Bewerber heutzutage eine ganz neue Sichtweise sowohl auf den Rekrutierungsprozess als auch auf sich selbst als neuen Mitarbeiter. Selbstbewusstsein, Flexibilität, Weiterbildung und Karrierelaufbahn sind die neuen Faktoren, denen seitens der Arbeitgeber entsprochen werden soll. Ebenfalls sollte das Arbeitsklima und die Work-Life-Balance stimmen. Ein Job auf Lebenszeit spielt für die meisten eine eher untergeordnete Rolle.
Die Studie zeichnet aber auch ein sprunghaftes Bild der neuen Bewerbergeneration. Infolgedessen planen rund 60% der Befragten einen Arbeitsplatzwechsel bzw. die Kündigung ihres bestehenden Arbeitsvertrages. Der volatile Arbeitsmarkt kommt diesem Bedürfnis nach Veränderung dabei entgegen, über 50% der Umfrageteilnehmer haben bereits ein neues Angebot vorliegen. Dabei wird deutlich, dass hinsichtlich der Suche nach neuen Herausforderungen eher fremde als eigene Unternehmen anvisiert werden.
Personalabteilungen stehen hier unter Druck, denn sie müssen sich der neuen Ansprüche der Mitarbeiter vielerorts erst noch bewusst werden und die daraus abzuleitenden Handlungsstrategien entsprechend in das Tagesgeschäft implementieren. Gemäß der Arbeitgeberumfrage „Recruiting Trends 2011“ sind sich die Unternehmen des Handlungsbedarfs aber durchaus bewusst. Demnach gehören Mitarbeiterbindung und Employer Branding zu den wichtigsten internen Handlungsfeldern, um gute Mitarbeiter zu auch dauerhaft halten zu können.
Der neue Bewerber, „Candidate 2.0“, stammt aus einer digitalisierten Generation und ist mit Internet, Social Networks und YouTube bestens vertraut. Diese werden somit auch Quelle für Auskünfte über etwaige neue Arbeitgeber. Außerdem können Bewerbungen samt Lebensläufen und Zeugnissen digital hinterlegt werden: So können Arbeitgeber selber finden anstatt von den High-Potentials gefunden zu werden. Insgesamt ergeben sich auch hier neue Herausforderungen für Personaler. Nicht nur der Internetauftritt, sondern das komplette Recruitingsystem sieht sich den veränderten Ansprüchen gegenüber.