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12. März 2013

Neues Konzept zur Brückenbildung zwischen Betrieben und Jugendlichen: „Assistierte Ausbildung“

Auf dem Ausbildungsmarkt scheint eine widersprüchliche Situation zu herrschen: Bedingt durch den demografischen Wandel und den zunehmenden Fachkräftemangel bleiben immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt. Zur gleichen Zeit können viele Jugendliche, die keine Top-Voraussetzungen mitbringen, keine betriebliche Ausbildungsstelle finden. Zur Brückenbildung zwischen den Ansprüchen der Betriebe und den Voraussetzungen der Jugendlichen soll nun das neue Konzept der „assistierten Ausbildung“ beitragen. Dieses zielt darauf ab, dass Bildungsträger eine neue Rolle übernehmen: Sie werden zum Dienstleister sowohl für den Betrieb als auch für die Auszubildenden. Das Good Practice Center (GPC) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat diese Idee aufgegriffen. Als Teil der Wissenschafts-Politik-Praxis-Kommunikation des BIBB hat das GPC Gestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten der assistierten Ausbildung mit Bildungsträgern, Verbänden, Wirtschaft, Politik und Verwaltung diskutiert.

Die unterstützenden Maßnahmen beginnen schon im Vorhinein der Ausbildung und können deren gesamte Dauer absichern. Den Betrieben soll dabei schon vorab bei der Bewerberwahl und bei der Organisation der Ausbildung geholfen werden. Dies umfasst außerdem eine pädagogische Qualifizierung für den Umgang mit unterstützungsbedürftigen Jugendlichen sowie Beratung und Begleitung nach Bedarf. Für die Jugendlichen findet im Rahmen der Assistenz eine gezielte Vorbereitung für den angestrebten Ausbildungsberuf und Betrieb statt. Während der Ausbildung erhalten sie zudem eine individuell erforderliche Unterstützung.

Auf dem Expertenworkshop „Gemeinsam Zukunftschancen sichern – neue Formen kooperativer Ausbildung“ des GPC und des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit präsentieren sich Projekte, die die gemeinsame Grundidee einer assistierten Ausbildung mit unterschiedlichen Schwerpunkten umsetzen:

 

  • Das Projekt „Carpo“ in Baden-Württemberg zielt vor allem auf die Teilhabe unterschiedlicher Jugendlicher am normalen Ausbildungssystem und wendet sich an die Zielgruppe wie Altbewerber/-innen und junge Eltern. Es legt besonderen Wert auf hohe Individualität in der Betreuung, je nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Jugendlichen und der Betriebe. Dazu gehören auch flexible Ausbildungsstrukturen, zum Beispiel wenn junge Mütter einer Teilzeitausbildung benötigen.
  • Im Wuppermann Bildungswerk in Leverkusen orientiert sich die „Auftragsausbildung“ am betrieblichen Interesse. Im Auftrag der regionalen Metall- und Elektrounternehmen übernimmt die GmbH teilweise oder ganz die Ausbildung, die individuell und flexibel gestaltet werden kann.
  • Auch in der BIBB-Modellversuchsreihe „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“ werden assistierte Ausbildungen erprobt, zum Beispiel beim Bildungsdienstleister „Zukunftsbau“ in Berlin sowie im Modellversuch „AnHand“ in der Region Aachen. Hier werden Jugendliche und Kooperationsunternehmen auf eine Ausbildung vorbereitet und während des Ausbildungsverhältnisses kontinuierlich begleitet.

 

Im Expertenkreis stieß die Konzeption der assistierten Ausbildung auf positive Resonanz. Die für die Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungen wurden durchaus kontrovers diskutiert – so der Vorschlag, die assistierte Ausbildung durch Umwidmung von Geldern zu finanzieren, die bislang für außerbetriebliche Ausbildungen verwendet werden.

Der GPC-Expertenworkshop bildete den Auftakt, die assistierte Ausbildung stärker in die berufsbildungspolitische Diskussion einzubringen und zu ihrer Verbreitung in der Praxis beizutragen. Das GPC im BIBB stellt hierfür Informationen und Beispiele guter Praxis zur Verfügung. Der Bericht zum GPC-Expertenworkshop ist verfügbar unter www.good-practice.de/infoangebote_beitrag4931.php.

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