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In den nächsten 40 Jahren wird das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer in den Industrieländern deutlich ansteigen. Die Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Personalabteilungen ist dabei noch nicht in allen Facetten absehbar. Die Rolle älterer Mitarbeiter definiert sich neu. Uwe Brandenburg, Leiter Arbeitswissenschaft im Zentrum Gesundheitswesen der Volkswagen AG, und Jörg Peter Domschke, Principal bei der auf HR-Management spezialisierten Unternehmensberatung Towers Perrin beleuchten in ihrem im Gabler-Verlag erschienen Buch "Die Zukunft sieht alt aus" die besonderen Potenziale und Risiken der Generation 50+ in der Arbeitswelt.

Ende eines Mythos

Jüngeren Arbeitskräften wurde in der Vergangenheit in Sachen Arbeitsleistung und Motivation ein klarer Vorteil gegenüber dem "alten Eisen" zugesprochen. Dies ist allerdings nur ein Mythos, wie erst kürzlich die weltweite Global Workforce Study von Towers Perrin unterstrichen hat: Ältere Mitarbeiter stehen in Sachen Motivation und Arbeitsethos ihren jüngeren Kollegen in nichts nach. Sie legen lediglich andere Schwerpunkte bei der Auswahl des Arbeitgebers und haben unterschiedliche Motive, sich an ihrem Arbeitsplatz zu engagieren.
Dieser Fakt ist insofern entscheidend, als sich der Anteil älterer Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft eines Unternehmens weiter vergrößern wird, mittelfristig ein Mangel an Arbeitskräften absehbar ist und sich der Wettbewerb um die besten Talente verschärfen wird. "Unternehmen müssen schon heute mit konkreten Personalmanagement-Strategien und - Maßnahmen auf diese unausweichlichen Herausforderungen reagieren", erklärt Jörg-Peter Domschke, Buchautor und Principal bei Towers Perrin. "Dabei darf es keine reine Konzentration auf ältere oder jüngere Mitarbeiter geben. Notwendig ist ein Personalmanagement, das die älteren Mitarbeiter in jeder Hinsicht integriert."

Neues Bewusstsein erforderlich

Nach Darstellung der Autoren ist zur Bewältigung des demographischen Wandels ein neues Bewusstsein erforderlich. Es bedarf gezielter Aktivitäten unter anderem in den Bereichen Personalbeschaffung und -qualifizierung, Arbeitsgestaltung und Mitarbeitergesundheit. Uwe Brandenburg und Jörg-Peter Domschke benennen in ihrem Werk zentrale Handlungsfelder und geben Empfehlungen für die betriebliche Praxis. Dabei erheben die Autoren keinen Anspruch auf Vollständigkeit. "Unser Buch gibt Ratschläge und Denkanstöße. Deren Umsetzung liegt aber in den Händen der Firmen", so Jörg-Peter Domschke.
Immer mehr Unternehmen erkennen die Herausforderung und reagieren entsprechend in ihrer Personalentwicklung auf die Veränderungen, so die Bilanz der Autoren. Denn: Qualifizierte, innovative und motivierte Mitarbeiter sind unabhängig von ihrem Alter auch in Zukunft der wichtigste Garant für den Unternehmenserfolg.

Details zum Buch

"Die Zukunft sieht alt aus - Herausforderungen des demografischen Wandels für das Personalmanagement" ist im Oktober 2007 im Gabler-Verlag erschienen (226 Seiten). Das Buch beleuchtet das Thema aus verschiedenen fachlichen und länderspezifischen Blickwinkeln und definiert prioritäre Handlungsfelder des Human Resource-Managements in Unternehmen. Es ist ein Plädoyer für den Abschied von althergebrachten (Denk-) Gewohnheiten im Personalmanagement und dient mit seinen zahlreichen konkreten Handlungsempfehlungen und Berichten aus der betrieblichen Praxis Personal-Managern als praxisnahe Orientierungshilfe. Die hilfreiche Verschmelzung von Theorie und Praxis im Buch spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Autorenteams wider: Dr. Uwe Brandenburg ist Leiter Arbeitswissenschaft im Zentrum Gesundheitswesen der Volkswagen AG in Wolfsburg; Jörg-Peter Domschke ist Vergütungsberater und Principal bei der auf HR-Management spezialisierten Unternehmensberatung Towers Perrin HR Services mit Sitz in Frankfurt.