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10. Mai 2010

Praktikanten ade?

Bedeutet die Bologna-Erklärung das Aus für deutsche Praktikanten? Mit dem Ziel, bis 2010 ein einheitliches Hochschulwesen mit vergleichbaren Abschlüssen zu schaffen, unterzeichneten 30 europäische Staaten im Juni 1999 die sogenannte Bologna-Erklärung. Das inzwischen bekannteste Resultat der Reform ist die Umstrukturierung der Studiensysteme und die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse – auch in Deutschland. Das neue Studiensystem ist nicht nur eine Herausforderung an die Universitäten und Studenten, sondern hat auch Auswirkungen auf Unternehmen, vor allem auf den deutschen Mittelstand. So zeigt die aktuelle Studie „Recruiting Trends im Mittelstand 2010“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main und des Online-Karriereportals Monster, dass 40 Prozent der befragten deutschen Mittelständler damit rechnen, weniger Bewerbungen auf Praktikumsstellen zu erhalten.

Die Verkürzung des Bachelorstudiums auf drei Jahre, die straffe Studienorganisation und enge Zeitvorgaben machen es für Studenten schwieriger, Praxisphasen oder Auslandsaufenthalte in ihren Lehrplan zu integrieren. Dabei bieten Praktika den Studenten die Möglichkeit, schon während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln, bei der Berufsorientierung zu helfen und wichtige Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen. Zudem hebt man sich mit Praktika von der Masse der Absolventen ab.

„Praktika bieten nicht nur den Studierenden einen Nutzen, die Unternehmen profitieren von der flexiblen Arbeitsunterstützung seitens der Studenten“, sagt Marcus Riecke, Geschäftsführer Central Europe bei Monster Worldwide. „Außerdem können Studenten in den Firmen durch ihr akademisch erworbenes Wissen und frische Ideen auch neue Impulse liefern.“

Im Kampf um die besten Köpfe müssen sich Mittelständler oft gegen große Konzerne durchsetzen. Gerade dabei und um dem Rückgang an Bewerbern auf Praktika zu begegnen, spielt das Hochschulmarketing eine wichtige Rolle. Über ein Viertel der befragten mittelständischen Unternehmen misst mittlerweile dem Kontakt zu Universitäten eine hohe Bedeutung bei, um vor Ort neue Praktikanten und Hochschulabsolventen zu rekrutieren. Jede fünfte Firma aus dem Mittelstand hält Vorträge an Universitäten, um qualifizierten Nachwuchs auf sich aufmerksam zu machen und sich als Arbeitgeber positiv zu präsentieren. Rund 16 Prozent sind an Informationsveranstaltungen von Hochschulen beteiligt und fast ebenso viele Mittelständler werben für sich mit Plakaten, so die „Recruiting Trends im Mittelstand 2010“.

„Die neuen Studienpläne erfordern ein Umdenken in den Unternehmen. Neue Kooperationsprojekte mit Hochschulen können dabei helfen, Praxiserfahrungen direkt in den Studienplan zu integrieren“, erklärt Prof. Dr. Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Bamberg. „Das gibt den Unternehmen und den Studenten auch außerhalb von Praktika die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und Kontakte über die Verbindung von Theorie und Praxis zu knüpfen.“

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