3. Mai 2011
Mehr als neun Millionen Frauen, das sind rund die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen in Deutschland, arbeiten in Teilzeit - sozialversicherungspflichtig oder auf 400€-Basis. Von diesen gab wieder die Hälfte an, dass sie durchaus auch gerne mehr arbeiten wollen. Dies ergab eine jüngst vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführte Befragung.
Besonders bei den geringfügig beschäftigten Frauen und bei denen, die regelmäßig Überstunden leisten, seien die Verlängerungswünsche signifikant, so IAB-Forscherin Susanne Wanger. Oft geht mit diesen Wünschen eine niedrige berufliche Qualifikation und ein niedriges Einkommensniveau einher. Besonders die Gruppe der 25 - 34-Jährigen und Frauen aus dem Osten Deutschlands würden ihre Arbeitszeit stundenmäßig gerne erhöhen. Bei den sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten beträgt die durchschnittlich gewünschte Verlängerung vier Stunden pro Woche, bei den geringfügig Beschäftigten neun Stunden wöchentlich.
Seit 1991 ist zwar die Zahl der Arbeitnehmerinnen um 16% gestiegen, das Arbeitsvolumen von Frauen in dieser Zeit dagegen nur um rund 4%. Könnten alle Verlängerungswünsche berücksichtigt werden, würde die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Frauen um 2,6 Stunden auf rund 32 Stunden steigen. Das entspräche insgesamt einem wöchentlichen Arbeitsvolumen von 40,5 Millionen Stunden und somit ca. 1 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen.