18. Juli 2012
Um die berufliche Entwicklung von Frauen zu fördern und mehr Frauen Führungspositionen zu ermöglichen, startete das Bundesfamilienministerium vergangenen Monat das bisher größte Unternehmensbündnis in Deutschland. An dem dreijährigen Modellprojekt beteiligen sich insgesamt 100 Unternehmen aller Branchen aus zehn Regionen. Die „Regionalen Bündnisse“ umfassen Wirtschaft und Politik, die sich dazu verpflichten, die Karrieren von Frauen zu fördern und für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Projektträgerin ist die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF Berlin), gefördert wird die Initiative durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, erklärt: „Zeit ist für Familien Mangelware. Schon der Heizungsableser oder der Schornsteinfeger können für berufstätige Eltern zum Problem werden. Wir wollen unsere gesetzgeberische Kompetenz bei Arbeitszeitregelungen ausschöpfen. Wer in der Elternzeit in Teilzeit arbeitet, soll mehr als bisher mitbestimmen können, wie die Arbeitszeit den Tag über verteilt ist. Aber auch die Kommunen sind gefragt, indem sie mit lokalen Partnern verstärkt spezielle Zeitfenster für berufstätige Eltern organisieren. Da kann ein langer Handwerker-Donnerstag speziell für Termine bei berufstätigen Eltern ebenso hilfreich sein wie die Öffnung des Einwohnermeldeamts am Samstagvormittag oder Abend-Sprechstunden beim Kinderarzt. Auch die Unternehmen könnten Eltern das Leben leichter machen, zum Beispiel indem sie anbieten, dass fertiges Essen aus der Kantine mit nach Hause genommen werden kann.“
10 Regionen – 100 Unternehmen – 1000 weibliche Führungskräfte: Erstmals werden mit den „Regionalen Bündnissen“ nun auch Aufstiegschancen von Frauen in mittleren und kleinen Unternehmen gefördert. Die Firmen bilden ein breites Spektrum an Branchen, Größen und Produkten ab. Auch zahlreiche öffentliche Unternehmen sind beteiligt. Sie entwickeln konkrete Ziele und Maßnahmen für mehr Frauen in Führungspositionen. Die zehn Kommunen und Landkreise wurden von einer Fachjury unter 49 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet ausgewählt:
- Stadt Bautzen (Sachsen)
- Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)
- Lahn-Dill-Kreis (Hessen)
- Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt)
- Kreis Unna (Nordrhein-Westfalen)
- Stadt Salzgitter (Niedersachsen)
- Stadt Lörrach (Baden-Württemberg)
- Stadt Regensburg (Bayern)
- Stadt Dülmen (Nordrhein-Westfalen)
- Kreis Saarlouis (Saarland)
Schröder erklärt weiterhin: „Was wir brauchen, um die Aufstiegschancen von Frauen zu verbessern, sind innovative Ideen, wie Arbeit sich anders organisieren und einteilen lässt. Da ist Kreativität in den Unternehmen gefragt. Die Unternehmen, die in den Regionalen Bündnissen mitmachen, sind solche kreative Unternehmen. Sie wissen: Chancengleichheit ist ein Standortfaktor, der den Unternehmenserfolg sichert.“