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News20. Oktober 2007
Was ist gute Arbeit?Nur zwölf Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland werden von den Beschäftigten als umfassend positiv beschrieben. 5.4 Prozent liegen im Mittelfeld, mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze (34 Prozent) ist mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kommt der DGB-lndex, "Gute Arbeit", den der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Berlin vorgestellt hat.Er beruht auf den Aussagen von 6000 Beschäftigten aus allen Regionen, Branchen, Einkommensgruppen und A beitsverhältnissen und ist damit repräsentativ für die Meinung der arbeitenden Menschen in Deutschland. 15 Kategorien von Qualifizierungs und Entwicklungsmöglichkeiten bis Enkommen, fließen in den DGB-lndex "Gute Arbeit" ein. Auf dieser Grundlage ist erstmals eine detaillierte Beerichterstattung möglich, wie Beschäftigtie ihren Arbeitsalltag empfinden und welche Ansprüche sie an ,,gute Arbeit" stellen(lndexwert 80 bis 100). lm Startjahr 2007 erreicht der DGB-lndex einen Wert von 58 Punkten und liegt damit 22 Punkte hinter den Anforderungen an ,,Gute Arbeit", aber nur acht Punkte oberhalb der Grenze zu schlechter Arbeit. "Der Indexwert zeigt große Defizite und ein erhebliches Verbesserungspotenzial" sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. lm Schnitt sei der berufliche Alltag geprägt von Arbeits- und Zeitdruck, fehlenden Aufstiegsperspektiven, geringer beruflicher Zukunftssicherheit und einem nicht angemessenen Einkommen. Befragte mit niedrigem Einkommen berichteten zu dem deutlich öfter als Besserbezahlte von großen gesundheitlichen Belastungen, respektlosem Umgang, schlechter Führungsqualität und einem Mangel an Aufstiegschancen so, Sommer: "Das ist ein weiterer Beleg für miese Bedingungein im Niedriglohnsektor. Beides muss sich verbessernd: Eine E ntlohnung durch einen gesetzlichen Mindestlohn und die Arbeitsbedingungen." Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), verwies darauf, dass es ,,zwar in nahezu allenTätigkeitsbereichen und Branchen "gute Arbeit" gebe", allerdings immer nur an einer Minderzahl von Arbeitsplätzen. Nicht finden konnten wir gute Arbeit bei Hilfstätigkeiten und kaum in der Leiharbeit. Vor allem die Befragung der Zeitarbeiter zeigt, wie richtig wir mit unseren Forderungen nach Gleichstellung, insbesondere beim Lohn liegen", sagte Bsirske. Der Erste Vorsitzende der lG Metall, Jürgen Peters, kritisierte, viele Arbeitgeber versuchten an der Qualität der Arbeitsbedingungen zu sparen, Errungenschaften rückgängig zu machen. Eine rein auf Kostensenkung ausgerichteten Uternehmensstrategie unterminiert die Leistungsbereitschaft und Motivation der Beschäftigten. Damit wird eine wesentliche Voraussetzung für ihre lnnovationsfähigkeit und damit auch die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zerstört," so Peters. Der DGB-lndex "Gute Arbeit" soll jährlich erscheinen. ,"Wir wollen zeigen, wie es besser geht, wir wollen einen Wettbewerb um, Gute Arbeit, denn davon profitieren Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen", sagte Sommer.
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