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12. Oktober 2007

Weiterbildungsanbieter sehen wirtschaftliche Situation überwiegend positiv

Weiterbildungsanbieter in Deutschland schätzen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation über­wiegend positiv ein. Allerdings hängt die Stimmungslage stark davon ab, über welche Finan­zierungsquellen die jeweiligen Anbieter verfügen. Am besten geht es den Weiterbil­dungsein­richtungen, die ihre Einnahmen hauptsächlich von Betrieben beziehen. Deutlich verhal­tener ist hingegen die Stimmung bei den Anbietern, die vor allem von öffentlichen Finanzie­rungs­quellen abhängig sind. Dies sind die Ergebnisse der wbmonitor Umfrage 2007, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) durchgeführt hat. Insgesamt beteiligten sich rund 1.200 Weiter­bildungseinrichtungen an der Umfrage.

Um die Stimmung in der deutschen Weiterbildungsszene besser beurteilen zu können, haben BIBB und DIE bei der diesjährigen Umfrage erstmals den wbmonitor Klima­index eingeführt. In seiner Berechnungsweise angelehnt an den Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt der wbmonitor Klimaindex, wie Wei­terbildungsanbieter in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage sowie ihre voraussicht­liche Situation in einem Jahr einschätzen.

Neben der überwiegend positiven Beurteilung ihrer momentanen wirtschaftlichen Situation rechnen die Weiterbildungseinrichtungen laut Umfrage auch in einem Jahr noch eher mit einer guten Lage. Allerdings fallen die Bewertungen hier etwas niedriger aus als die aktuel­len Zahlen. Verglichen mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex liegt die Weiterbildungsszene damit leicht über dem Durchschnitt in der Dienstleistungsbranche (siehe Grafik). Somit profi­tieren laut Umfrageergebnisse auch die Weiterbildungsanbieter von der derzeit positiven Konjunkturentwick­lung.

Eine Aufschlüsselung der Anbieter nach ihren Finanzierungsquellen offenbart aber deutliche Unterschiede. Die Weiterbildungsanbieter, die mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen über Aufträge von Betrieben erwirtschaften, berichten von einer momentan sehr positiven Wirt­schaftslage. Ein vergleichsweise schlechteres Klima herrscht hingegen bei den Anbietern vor, die sich hauptsächlich über Gelder der Arbeitsagenturen oder andere öffentliche Mittel finanzieren.

Konzept des „Bildungssparens“ weitgehend unbekannt

„Bildungssparen“ plant die Bundesregierung als neues Instrument zur künftigen Finanzierung beruflicher Weiterbildung. Die wbmonitor Umfrage zeigt allerdings, dass dieses Konzept die Weiterbildungsszene offenbar noch nicht erreicht hat. Denn nur 30 % der befragten Anbieter sind mit dem Thema „Bildungssparen“ vertraut. Positive Effekte erwarten diese auch nur für qualifi­zierte Beschäftigte. Bei anderen Zielgrup­pen – insbesondere den so ge­nannten „bildungsfer­nen“ Personen – wird sich nach Einschät­zung der Anbieter die Weiter­bildungs­teilnahme selbst unter Einbeziehung von Bildungs­sparmodellen eher negativ ent­wickeln.

Handlungsbedarf sehen die Anbieter vor allem bei der künftigen Finanzierung der Weiterbil­dung. Es reiche nicht aus, so eine Aussage der Umfrage, angesichts der demografischen Entwicklung lebenslanges Lernen permanent einzufordern. Notwendig sei vielmehr die Auf­stockung der öffentlichen Gelder. Als positives Beispiel nennen Weiterbil­dungseinrichtungen den „Bildungsscheck“ in Nordrhein-Westfalen.

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