10. April 2012
Jedes Jahr, das in Schule, Ausbildung oder Studium investiert wird, zahlt sich im Schnitt durch ein jeweils um 5% erhöhtes späteres Einkommen aus. Dies fand nun das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Rahmen einer Studie heraus.
Die Deutschen verbringen durchschnittlich fast 14 Jahre im Bildungssystem, also in Schule, beruflicher Ausbildung oder Studium. Gesamtdurchschnittlich ergibt das 5% mehr Gehalt pro Jahr. Somit hat ein Arbeitnehmer, der beispielsweise 16 Jahre mit seiner Ausbildung verbracht hat, im Durchschnitt 25% mehr Gehalt als jemand, der nur 11 Jahre Bildung genoss. Hier muss allerdings beachtet werden, dass es sich um rein rechnerische Werte handelt: Hat jemand z.B. sein Studium vorzeitig nach drei Jahren abgebrochen, wird er im Schnitt später weniger Bezahlung erhalten als jemand mit einem Hochschulabschluss. Auch Langzeitstudenten, die ihr Studium auch in kürzerer Zeit hätten absolvieren können, verdienen nicht aufgrund ihrer mehr „investierten“ Zeit besser als ihre schnelleren Kommilitonen. Das Gleiche gilt für Schüler, die Schuljahre wiederholen müssen.
Der durchschnittliche Gehaltszuwachs von 5% pro eingesetztem Bildungsjahr gilt in Deutschland gleichermaßen für Männer und Frauen. Im Ausland lässt sich dagegen eine andere Tendenz erkennen: Häufig sind es die Frauen, die von ihrer Bildung stärker profitieren als Männer.
Bei der Berechnung bezog sich das IAB auf das Lebenseinkommen: Es wurden nicht nur Bruttolöhne, sondern außerdem Steuern und Abgaben, potentielle Arbeitslosigkeit oder Familienpausen sowie staatliche Leistungen (z.B. Arbeitslosen-, Elterngeld) berücksichtigt.