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News 1. März 2013
Zeitarbeit sollte neue Arbeitsplätze schaffenEin häufig benutztes Argument gegen die Zeitarbeit lautet, dass Zeitarbeit die reguläre Beschäftigung verdrängt. Verteidiger der Zeitarbeit halten dagegen, dass Zeitarbeit zusätzliche Beschäftigung ermöglicht. Die Arbeitsmarktforscher des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelten nun, dass beide Seiten gleichermaßen zum Teil Recht und zum Teil Unrecht haben: „Die Hälfte der Zeitarbeit ist zusätzlich“, erklären Elke Jahn und Enzo Weber vom IAB. In den Boomjahren 2006 oder 2010 stieg die Zahl der Zeitarbeiter beispielsweise um 200.000 an. Dadurch wurden zum einen etwa 100.000 Jobs außerhalb des Zeitarbeitssektors verdrängt, zum anderen wurden dadurch jedoch auch insgesamt 100.000 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse geschaffen. Jahn und Weber erläutern: „Wie von den Befürwortern der Zeitarbeit erhofft, ist mit dem Einsatz von Leiharbeitskräften ein Beschäftigungsaufbau verbunden. Allerdings ist dieser Beschäftigungsgewinn nicht ohne Kosten: Denn Zeitarbeit verdrängt auch reguläre Beschäftigung.“ Diese Verdrängung entsteht dabei über mehrere Wege, nicht ausschließlich über einen direkten Austausch eines regulären Beschäftigten gegen einen Zeitarbeiter. Eine Verdrängung findet beispielsweise auch dann statt, wenn Betriebe mit stärkerem Leiharbeitseinsatz anderen Betrieben Marktanteile abnehmen. Der Anteil der Leiharbeiter ist in den vergangenen Jahrzenten ständig gestiegen. Während im Jahr 1991 etwa 0,4% aller Erwerbstätigen in der Arbeitnehmerüberlassungsbranche tätig waren, betrug dieser Anteil im Jahr 2011 beinahe 2,2%. Dies entspricht 130.000 Personen in 1991 bzw. 880.000 Personen in 2011. Dieser starke Anstieg ist nicht zuletzt auf die zahlreichen Lockerungen der gesetzlichen Bestimmungen zurückzuführen. Mit der Liberalisierung des Arbeitnehmerüberlassungsrechts seien viele Erwartungen verbunden gewesen, meinen die Arbeitsmarktforscher. Nachfrageschwankungen sollten dadurch weniger mit Hilfe von Überstunden ausgeglichen werden, sondern verstärkt über Zeitarbeit. Über diesen Weg, so die Hoffnung vieler Reformer, würde für Unternehmen ein Anreiz entstehen, zunächst zeitlich begrenzte Arbeitsplätze zu schaffen, die später – wenn es die Auftragslage zulässt – in reguläre Jobs umgewandelt werden können. Zeitarbeit sollte so vor allem neue Arbeitsplätze schaffen. |
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