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26. Oktober 2007

Zeitarbeitsfirmen öffnen ihre Türen für den SPD-Bundesparteitag

Mit einem außergewöhnlichen Angebot überraschte der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) heute die Teilnehmer des SPD-Bundesparteitags in Hamburg. Stellvertretend für seine 1 100 mittelständischen Mitgliedsunternehmen lud der Branchenarbeitgeberverband die Besucher dazu ein, vor Ort die Arbeit der ihm angeschlossenen Personaldienstleister kennenzulernen. Der Verband hatte die Ankündigung der SPD-Spitze, sich auf dem diesjährigen Bundesparteitag eingehend mit den Entwicklungen in der Zeitarbeitsbranche zu befassen, zum Anlass genommen, dort für einen praktischen Einblick in die Branche zu werben.

Die SPD-Vorstandsmitglieder hatten kurzfristig noch eine Verschärfung der Regelungen für die Zeitarbeit in ihren Leitantrag „Reformen für ein soziales Deutschland“ für den Parteitag aufgenommen. Dieser enthält auch die Forderung, dass die Branche in das Entsendegesetz aufgenommen wird, um auf diese Weise einen Mindestlohn durchzusetzen. In diesem Punkt ist sich der iGZ mit der SPD-Führung einig. „Seit längerer Zeit appellieren wir nun schon an die die Bundesregierung, endlich grünes Licht für den von uns mit dem DGB vereinbarten tariflichen Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche zu geben“, so der iGZ-Bundesgeschäftsführer Werner Stolz heute in Hamburg.  Nur so werde es der Branche gelingen, Dumpinganbieter aus dem In- und Ausland dazu zu verpflichten, faire und sozialverträgliche Löhne zu zahlen. 

Der SPD-Forderungskatalog sieht aber weiter vor, dass das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz so geändert wird, dass „nach einer angemessenen Einarbeitungszeit ohne Ausnahmen für Zeitarbeitnehmer die gleiche Bezahlung und die gleichen Arbeitsbedingungen gelten, wie für die Stammbelegschaft“. Betreffen würde eine solche Vorgabe vor allem höher qualifizierte Zeitarbeiter, die in langfristigen Projekten eingesetzt werden, meint Stolz. Dort würde die von der SPD geplante Regelung viele Arbeitsplätze vernichten. „In Deutschland haben sich die Tarifpartner für den Weg eigenständiger Lohntabellen unabhängig von konkreten Einsatzfeldern entschieden“, erklärt der iGZ-Bundesgeschäftsführer. Und das nicht ohne Grund, denn nur so seien sie unabhängig von den unterschiedlichen, nicht immer vorteilhaften Gehaltstrukturen der anderen Wirtschaftsbereiche. Mit diesen branchenspezifischen Regelungen sei es der Branche gelungen, die Wünsche der Unternehmen nach mehr Flexibilität mit dem sozialen Schutzbedürfnis der Arbeitnehmer zu verbinden. Damit habe sie nachweislich zum anhaltenden Wirtschaftsaufschwung beigetragen.

Die sozialdemokratischen Vorschläge zeigten nach Auffassung des iGZ jedenfalls, dass Struktur und Funktionsweise der Zeitarbeit in weiten Teilen der Partei noch unbekannt seien. „Unsere Aktion am heutigen Bundesparteitag ist deshalb nicht nur ein Symbol für die Transparenz und Offenheit der uns angeschlossenen Unternehmen, sondern vor allem auch ernst gemeint. Wer Interesse daran hat, den Alltag in einem seriösen Zeitarbeitsunternehmen kennenzulernen und sich so ein eigenes Bild von unserer Branche zu machen, ist herzlich eingeladen.“ Vielleicht beurteile dann so manch einer die aktuelle Lage anders, anstatt leichtfertig die Keule zu schwingen. Denn in der Zeitarbeitsbranche seien in der Regel hochprofessionelle Unternehmer am Werk, die ihren Mitarbeitern einen tariflich abgesicherten, sozialversicherungspflichtigen und perspektivenreichen Arbeitsplatz bieten.  „Wir sind gespannt darauf, wie viele der Teilnehmer des Bundesparteitages von unserem Angebot, sich davon selbst zu überzeugen, Gebrauch machen werden“, so Stolz. 

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